Haben Sie Lust auf Abschläge über 120 m breite Schluchten? Möchten Sie außer dem Fairway und dem Grün nur mehr den Atlantik sehen? Dann auf zum Golfplatz Meloneras. Dieser Platz zeigt sich von ganz anderem Charakter als die in den vorigen Ausgaben beschrieben Plätze in Las Palmas und Anfi Tauro. Der Platz in Meloneras hat spektakuläre Ausblicke, ist überschaubar, berechenbar, trotzdem fordert er Präzision und Genauigkeit. Der Golfplatz Meloneras, direkt in die Küstenlandschaft von Meloneras eingefügt, ist leicht zu finden. Westlich, im Anschluss an die Touristenhochburg Maspalomas, befindet sicher dieser 18-Loch Golfplatz. Sein Loch 12 wird Ihnen vielleicht bekannt vorkommen. Dient es doch auf Plakaten und Prospekten als Blickfang für Golfen auf Gran Canaria. Mit dem Taxi oder Mietauto sind es rd. 10 Minuten vom Zentrum Maspalomas, die Lopesan-Hotels bieten Shuttelbusse an.
Gleich vorweg ist eines gut zu wissen: Gleichgültig ob Sie selbst eine Startzeit reserviert haben oder diese über Ihr Hotel oder Reisebüro buchen lassen - rechnen Sie nicht damit, dass Sie diese Startzeit einhalten werden. Beim ersten Abschlag ist immer (!) mit Wartezeit zu rechnen, manchmal sogar bis zu 40 Minuten, zu viele Flights werden hier zusätzlich eingeschoben. Selbst wenn man gleich früh morgens mit dem Sonnenaufgang spielen will (die sogenannten Sunrise-Greenfees sind gegenüber den hohen Greenfee-Preisen etwas ermäßigt) sind ebenso Wartezeiten vorprogrammiert. Trotz allem, der Starter samt seinem gesamten Betreuer-Team bleibt auch im größten Stress der wartenden Flights immer freundlich, reicht unaufgefordert Wasser und Scorekarten und hat für jeden ungeduldig Wartenden immer ein freundliches Wort parat, und das fast in allen gängigen Sprachen.
Sollten Sie halbwegs gut zu Fuß sein, ist bei diesem Platz absolut kein Buggy erforderlich (Es kostet immerhin stolze 40 Euro für 2 Personen). Da kaum Höhen zu überwinden sind und die Abschläge, bis auf zwei auf den zweiten Neun, fast nebeneinander gelegen sind, ist dieser Platz wirklich zu Fuß leicht zu erobern.
Die ersten 9
Gerade bei diesem Platz gibt es einen großen Unterschied zwischen den ersten und zweiten neun Löchern. Die ersten neun, so behaupten manche, sind etwas einfallslos und uninteressant. Wie auch immer - man spielt zwischen Palmen-Alleen ein Loch hinauf, das nächste wieder hinunter. Jedoch - jeder Golfer weiß es - auch ein etwas einfallsloses und einfach anmutendes Loch will erspielt sein. Da ist zum Beispiel Loch 1, ein Par 4, bei dem gleich einmal ein Graben das Landen des Balles nach dem Abschlag erfolgreich verhindern kann. „Klick“ macht der Ball im Stein-Graben und springt - wohin auch immer. Derselbe Graben begegnet dem Spieler dann auch auf Loch 2, denn diese Bahn führt parallel zu Bahn 1. Dazwischen bemühen sich die Palmen, einen Schutzwall für fliegende Bälle zu bieten. Was nicht immer gelingt. Zu oft liegt der Ball auf dem parallel geführten Fairway. Man spielt diese ersten 9 Löcher in Richtung Gebirgskette, also weg vom Atlantik, und hat an klaren Tagen einen traumhaften Blick auf die verschiedenen Berggipfel.
Die zweiten 9
Jetzt spielen Sie, ab Loch 10, Richtung Atlantik, um ab Loch 12 direkt an den Klippen zu golfen. Ein unbeschreiblich schönes Naturschauspiel eröffnet sich. Bei diesem wunderbaren Loch 12, eines der schönsten Par 3, die ich kenne, ist Ihr Gegenüber, hinter dem Grün, nur mehr der Atlantik. So schön diese Ausblicke sind, diese Löcher haben es an Schwierigkeiten in sich.
Da es absolut kein Rough gibt, rollt der Ball auf den meisten Bahnen erbarmungslos in einen der zahlreichen Bunker. Gut für Sie auf diesem Platz, denn hier lernen Sie Bunkerschläge, gezwungenermaßen. Nehmen Sie es mit Humor: „Und wie viele Bunker hast Du heute getroffen?“ Besonders beeindruckend sind Loch 13 und 14, hier gibt es einen traumhaften Ausblick auf die kleine Bucht und den spektakulären Jachthafen von Pasito Blanco. Gönnen Sie sich hier ein paar Minuten Zeit, dieses Bild in sich aufzunehmen. Und natürlich ist fotografieren Pflicht.
Überwindbare Schluchten
Bei den Folgelöchern sollten Sie eine recht gute und vor allem verlässliche Freundschaft mit Ihrem Driver geschlossen haben, damit er Sie nicht im Stich lässt. Bei Loch 14, 17 und 18 müssen Sie, um über die diversen Schluchten zu kommen, 120m carry schlagen. Und es kommt sehr auf die Windrichtung an. Ich wünsche Ihnen hier keinen Gegenwind, auch nicht das leiseste Lüftchen. Hier ist das starke Geschlecht zugegebenermaßen im Nachteil, denn die Damen dürfen, bis auf Loch 18, immer nach den Schluchten abschlagen. Jedoch wurde auch schon so mache ehrgeizige Dame beobachtet, die die Qualität ihres Drives hier testete.
Der Wind, eine Herausforderung
Dieser Platz liegt auf dem Hochplateau von Meloneras, daher ist der Wind, der manchmal zum echten Sturm mutiert, allzeit ein großes Thema. Ich habe hier schon Runden erlebt, da wurden Trolleys weit über Fairways geweht und der Ball hatte auf dem Grün keine Chance, ruhig liegen zu bleiben. Der Wind bringt auch kühles Klima mit sich und es ist ratsam, wärmere Kleidung auf die Runde mitzunehmen, auch wenn Sie diese bei großer Hitze und wolkenlosem Himmel beginnen.
Fazit
Dieser Platz ist schön zu spielen und wie schon erwähnt, speziell die zweiten neun Löcher sind mit ihren Ausblicken auf den Atlantik traumhaft. Aber auch die ersten neun haben ihren Reiz und ihre Schwierigkeiten. Seinen Score hier „locker und leicht“ zu spielen, auch wenn es „locker und leicht“ aussieht, ist nicht von Haus aus gegeben. Aber ich frage Sie, werter Golffreund, zeigen Sie mir bitte den Platz, auf dem man seinen Score „leicht und locker“ erspielt. In diesem Sinne: Schönes Spiel am Golfplatz Meloneras.
STECKBRIEF
Lopesan Meloneras Golf
Carretera GC 500 s/n
35100 Meloneras
Tel.: +34 928 145 309
Email: melonerasgolf@lopesan.com
www.lopesanhotels.com/golf.php
Greenfee: 18 Loch 115 Euro, 9 Loch 75 Euro. Sunrise (Start zwischen 7:30 und 8:30 Uhr) 92 Euro
4 Runden Package 414 Euro, 6 Runden Package 586 Eur