Im Februar entführte ich Sie in das wunderschöne Tal von Mogán und in das gleichnamige Bergdorf, um Ihnen die neue Perle der Gastronomie „Restaurante Valle de Mogán“ vorzustellen, das seit nunmehr einem Jahr als Familienbetrieb die Gaumen der Gäste verwöhnt.1) Damals habe ich mich nicht nur von den Gerichten verzaubern lassen, sondern auch von diesem entzückenden Anwesen, das seit 220 Jahren in Familienbesitz ist. Inzwischen ist es auf den 1. Platz als bestes Restaurant in Mogán, vorgerückt und auf den 4. Platz in Gran Canaria (gemäß TripAdvisor). Gepflegte Wege schlängeln sich vorbei an den kleinen Häuschen, die allesamt zusammen eine entzückende Einheit bilden. Jede Ecke im Garten sowie in den Gebäuden ist mit viel Liebe zum Detail und einer noch größeren Portion Kreativität gestaltet worden. Romantische Töpfe, blühende Pflanzen, dekorierte Wände und kunstfertiges buntes Recycling verhilft den Objekten zu neuem Glanz und führt sie zu einem zweiten Leben. Ergänzt wird diese Oase durch vielen Gemälde, die an allen Wänden hängen. Für all das ist die bekannte Malerin María Ortega verantwortlich, die Mama der Junggastronomen. Wie schon im Februar versprochen, habe ich mich noch einmal auf den Weg gemacht, doch dieses Mal, um ein Portrait von Señora Ortega zu zeichnen.
LAS PALMAS & MOGÁN
Die Dame des Hauses empfängt mich an diesem Sonntagnachmittag in luftiger Sommerkleidung. Mit viel Geduld führt sie mich von Raum zu Raum und erklärt mir alles sehr präzise und geduldig. Bald raucht mein Kopf, doch so viel Respekt bin ich ihr schuldig, dass ich all diese Hintergrundinformationen aufmerksam aufnehme. Schließlich geht es darum zu erfahren, was ihr als Künstler wichtig ist und nicht, was ich persönlich schön finde. Also erstellte ich einen Mix aus beiden Perspektiven.
Ihr mondänes Auftreten lässt sich vielleicht auf ihren Geburtsort zurückführen, denn sie wurde in der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria geboren und wuchs dort auf. Wie kam es zu der Ehe mit jemanden aus Mogán? „Bei einem Ausflug verliebte ich mich in Mogán und erst danach in meinen Mann“ lacht sie mich fröhlich an und ihr Gatte setzt fröhlich nach: „Ja, und dann haben wir das alles aufgebaut aber ohne meine Frau gäbe es das alles nicht in der Form wie man es jetzt sieht. Wir haben so viele Jahre so viel gearbeitet, dass ich nicht weiß, wie wir das geschafft haben. Aber heute, wenn wir daran zurückdenken, dann war es schön zu sehen, wie alles wächst. Wir haben uns ständig überlegt, wie wir etwas Gutes für unser „pueblo“ (dt. Dorf) machen können und wollten hier investieren. “
Man merkt, die beiden sind ein eingespieltes Team, das fantastisch zueinander passt und sich trotz der Gegensätzlichkeiten genügend Freiraum und gegenseitigen Respekt lässt, um seine jeweils eigene Persönlichkeit voll entfalten zu können. „Man muss positiv im Leben sein, denn das Schlechte kommt eh von alleine. Wir sind auch so stolz auf unsere Kinder, die uns sehr gut gelungen sind“, schließt Sra. Ortega das Späßchen ab.
Malerei aus Leidenschaft
„Ich male seit über 30 Jahren. Im Jahr 1999 habe ich bei zwei sehr angesehenen Künstlern privaten Malunterricht genommen, um mich mit den verschiedenen Techniken sowie mit der Farblehre vertraut zu machen. Im Laufe der Zeit habe ich begonnen auszustellen und an Wettbewerben teilzunehmen“ sagt sie. Meine Gemälde haben den 1. Platz des Wettbewerbs Las Arenas in Las Palmas erzielt und den 2. Platz in Agaete“, erklärt mit Maria ihre künstlerische Laufbahn. Sie nimmt nach wie vor bei Sammelexpositionen teil oder macht individuelle Ausstellungen. Sie sieht es mit einem gewissen Maß an Gelassenheit, denn Malen ist ihre Leidenschaft und nicht ihre primäre Einnahmequelle. Auf den Schildern habe ich gesehen, dass sie zwischen 150 und 500 Euro (je nach Größe und Aufwand des Bildes) verlangt.
Die kanarische Natur ist eine Muse, wie z. B. ein Palmenhein, Eucalyptusbäume, ein Küstenabschnitt, Kakteen oder die Seemöwen. Auch der Sternenhimmel, das Meer oder Felsen finden sich bei ihren Motiven wieder (siehe Fotos). Je nach ihrer Laune lässt sie sich davon inspirieren und setzt diese in ihren Ölgemälden um. Señora Ortega hat ein Auge für den Moment und das Detail. Das wird beispielsweise bei dem Ausschnitt evident, wo man Stöckelschuhe sieht und einen Damenfuß, der gerade hineinschlüpft.
Recycling-Kunst: Das zweite Steckenpferd
Doch wie fällt einem das alles ein? Das weiß sie nicht „Soy asi, depende de entorno y del material“ (dt. „Ich bin so. Es hängt von der Umgebung und vom Material ab“). Ich liebe die Natur und natürliche Materialien und Farben. Jedes Objekt hat seine eigene Geschichte. Man kann alles verarbeiten, man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. Wenn ich eine alte Tür oder einen weggeworfenen Sonnenschirm sehe, dann erscheint vor meinem Auge sofort eine Idee. Das plane ich nicht, es kommt mir in den Sinn wie ein Geistesblitz. Da ist beispielsweise das Holzgestell eines alten Sonnenschirms, den ich angemalt habe und der nun wie ein Kakteenfeld aussieht.“ Señora Ortega ist aber keine Maschine und malt bzw. bastelt nicht jeden Tag, es hängt von der jeweiligen Lust und Laune ab.
Gespühr für das Detail und für den Augenblick
Sie inszeniert die einfachen Dinge des Alltags ganz groß mit einem guten Gespür für Farben, wie z. B. beim leuchtenden Kohl in der Küche (siehe Foto). Dabei experimentiert sie auch viel herum, sei es mit Collagen oder Mosaiken, beim Knüpfen, Malen und Bemalen von ungewöhnlichen Unterlagen, wie beispielsweise Fensterläden oder Steinen.
Wir freuen uns ihre nächste Ausstellung ankündigen zu dürfen. Sollten Sie sich einen kleinen Einblick in Señora Ortegas Kreativität verschaffen wollen, dann können Sie es jederzeit im Restaurante Valle de Mogán tun - im doppelten Sinn ein Genuss.
Einzelausstellungen
- 1992: Café de Mogán
- 1997: Club Británico in Las Palmas G.C.
- 1999: Real Club Nautico in Las Palmas
- 2000: Real Club Nautico in Las Palmas
- 2001: Casa La Maquina, Mogán
- 2002: Hotel Vecindario, Santa Lucía
- 2004: Casa La Maquina, Mogán
- 2004: Sala Víctor Jara, Vecindario
Sammelausstellungen
Von 2000 bis 2004 stellte Sra. Ortega bei 11 Sammelexpositionen aus (Santa Brígida, Ingenio, Valleseco, Teror, Agaete, Gáldar, Las Palmas etc.)
Anm.: In dieser Zeit hat sie auch die meisten Erwähnungen für ihre Werke und Auszeichnungen erhalten. FOTOS: •El Roque im Norden der Insel, Meer und Himmel bei Nacht.
- •Serie „Vida Social“, das sie als Installation mit den Getränken inszeniert und das Arguineguín zeigt
- •Typische kanarische Blume „pie de la cuesta“ (ugspr.)
- •„La Cumbre“ mit Pinienwäldern und der kanarischen Pflanze „retama“
- •„La Gaviota“ (dt. Die Seemöwe) hat den 1. Preis in Las Palmas gewonnen
- •„Palmera“ (dt. Palmenhain mit eingearbeiteten Stücken von der Palme wurde mit dem 2. Platz in Agaete prämiert.
- •Bemalte Samen, neu arrangiert
- •Bettende aus Holz, bema lt mit Zwiebeln
Kontakt
María ortega Acosta
Erreichbar über das Restaurante Valle de Mogán erreichbar. Falls Sie dort speisen wollen, dann ist eine Reservierung empfehlenswert. Anm.: Sitzplätze im Freien und auch rollstuhlgerecht - Parkplätze vorhanden.
Adresse: c/Los Pasitos 2, Mogán Pueblo (Ort, nicht Hafen!)
Tel.: (+34) 928 568 649