Die „Fiestas Mayores de Santiago“ bietet ein buntes Programm. Gáldar wartet dabei mit einigen Besonderheiten auf und lässt indigene Bräuche, katholische Zeremonien und weltliche Spektakel aufeinandertreffen.
• Ein im Jahr 1848 wiederbelebter Brauch sind die „Caballitos de Fuego“ (siehe Foto re. o.). Dabei handelt es sich um bunte Pferdefiguren aus Papier, Stoff oder Pappmaschee, die von Kindern oder Erwachsenen wie ein Bauchring übergestülpt werden. Die TeilnehmerInnen erinnern an die Zentauren aus der griechischen Mythologie, halb Tier halb Mensch - allerdings mit einem feierlaunigen Charakter. Es wird vermutet, dass aus Kuba rückkehrende kanarische Emigranten diesen Brauch auf den Archipel brachten. Sie hüpfen fröhlich zwischen den TeilnehmerInnen bei den Festzügen.
• Typisch sind für die Umzüge in Agaete, Santa María de Guía und vor allem auch in Gáldar die überlebensgroßen Pappmascheefiguren mit gigantischen Köpfen, deren Gesichter an Karikaturen erinnern. Sie werden gigantes, papagüevos oder auch papahuevos bezeichnet (siehe Foto re.) In der Vergangenheit stellten sie wichtige Persönlichkeiten dar, wie z. B. Adelige oder Könige, die dadurch indirekt an den Volksfesten teilnahmen. Sie sind die lustigen Begleiter der Umzüge und tänzeln in der Menge umher. Inzwischen gibt es eine Reihe von Fanclubs und Workshops, die sich mit der Herstellung von befassen.
• Die Wahl der Guayarmina und des Bentejuí und ihres Hofstaats ist eine weitere dieser Besonderheiten der Feierlichkeiten in Gáldar. Guayarmina war eine indigene Prinzessin, die Tochter des letzten Königs, die sich mit dem Eroberer und Adeligen Miguel de Trejo Carvajal aus Extremadura vermählte. Prinz Bentejui war Sohn des Königs von Telde und der letzte Widerstandskämpfer, der 1483 sein Leben verlor. In Gedenken an diese beiden findet alljährlich im Rahmen der Fiestas ein Schönheitswettbewerb statt, bei dem Prinz und Prinzessin gewählt werden.