Ausgabe Nr.
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J M upload 06.10.2019, Viva Edition 156 | Print article

Land in Sicht - Día de la Hispanidad am 12. Oktober

„Land in Sicht“, der befreiende Schrei eines Matrosen ertönte nach zwei Monaten abenteuerlicher Seefahrt ins Ungewisse um 2.00 Uhr morgens des 12. Oktober 1492 und verhinderte möglicherweise noch in letzter Sekunde eine Meuterei. Cristóbal Colon, alias Christoph Kolumbus war mit seiner 90 Mann starken Besatzung aufgebrochen, um eine kürzere Seeroute nach Indien zu finden und entdeckte die „Neue Welt“. So schrieben es zumindest lange Zeit die Geschichtsbücher, auch wenn inzwischen erwiesen ist, dass schon andere vor ihm in Amerika ankamen, wie z. B. die Wikinger.

Eine neue Ära brach an, eine ‚Goldene‘, besonders für Spanien, wo die Krone mit reichlich Beute der Entdeckungsfahrten ihre Staatskassen füllte und man die folgende Zeit auch als „Ciclo de Oro“ bezeichnet. Man hatte quasi Blut geleckt und unbarmherzig begannen die Seemächte ihre Kolonialterritorien zu sichern. Neben Spanien waren es vor allem auch die Portugiesen, Briten und Holländer. Eine traurige und wenig rühmenswerte Nebenschauplatz war, dass viele Völker unterworfen oder gar ausgerottet wurden. 

Der 12. Oktober ist der Tag der Hispanität („Día de la Hispanidad“ oder „Día de la Raza“) ging in die Geschichte ein und wird in vielen lateinamerikanischen Ländern zelebriert, wie z. B. Argentinien, Bolivien, Kuba, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Chile oder Kolumbien sowie seit 1935 erstmals auch in Spanien.

Welche Rolle spielten die Kanaren bei der Entdeckung?

Die von Europa weit entfernten Eilande waren erst kurze Zeit vor der Entdeckung Amerikas unterworfen worden. Der „ewige Frühling“ und die strategisch optimale Lage im Schnittpunkt dreier Kontinente prädestinierte die Kanarischen Inseln dazu, eine letzte Anlaufstelle der Seefahrer vor ihren ungewissen Fahrten zu sein. Christoph Kolumbus machte beispielsweise bei drei seiner vier Fahrten – von 1492 bis 1504 – Halt auf Gran Canaria. Bei seiner ersten Fahrt mit den drei Schiffen Santa María, La Niña und La Pinta versorgte er sich mit Proviant und zudem musste bei La Pinta das Ruder und bei La Niña die Takelage repariert werden, bevor er am 2. August 1492 in See stach ...

Das Kolumbushaus1) auf Gran Canaria ist das meistbesuchte Museum auf dem Archipel und ist zudem das Zentrum für Amerikastudien. Dort werden Geschichtsinteressierte fündig, denn alles, was mit den Entdeckungsfahrten zu tun hat, wird dort kurzweilig und interessant veranschaulicht. Highlights sind u. a. die Replik der Schiffskajüte (siehe Foto oben), Seekarten, Navigationsgeräte, Schiffsmodelle etc. 

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Verweis

1)Viva Canarias Nr. 37 vom 7. Juni 2013 „Casa de Colón, das meistbesuchte Museum der Kanarischen Inseln“, nachzulesen im Internet: www.viva-canarias.es