Ende des 19. Jhdts. fielen die Wälder auf Gran Canaria dem Menschen zum Opfer, der aufgrund des Bevölkerungswachstums das Holz zum Bauen und Heizen benötigte. Damit einhergehend verschwand auch das natürliche Habitat für eine Reihe autochthoner Tierspezies, wie beispielsweise die Lorbeertaube (Paloma Rabiche).
In den 1980er Jahren setzte allmählich eine Bewusstseinsveränderung ein und die Inselregierung begann Anfang des 21. Jhdts. mit dem Umweltschutzprojekt LIFE+ Rabiche mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen in der Bevölkerung sowie mit der Wiederherstellung der originären Ökosysteme. Inzwischen wurden 174.000 Bäume gepflanzt. Im Barranco Oscuro wurden vor allem Lorbeerbäume wiederaufgeforstet. Im Barranco de la Virgen waren es vornehmlich Pinien und in Azuaje und rund um die Finca de Osorio waren es gleich verschiedene Baumarten. Manche endemische Arten standen aufgrund des Verlustes ihres Lebensraums kurz vor der Ausrottung. Dank der Samendatenbank der Nachbarinsel Teneriffa konnte man einige erfolgreich züchten:
- Saúco (Kleinbaumart „Sambucus palmensis“)
- Sanguino (Rhámnus glandulósa)
- Hija (Portugiesische Lorbeerkirsche „Prunus Lusitanica“)
- Til (Stinkender Lorbeer „Ocotea foetens“)
Die Lorbeertaube
Auch die Fauna wurde nicht außer Acht gelassen, die sich wieder in ihren ursprünglichen Habitaten wohl fühlen und vermehren sollte. Die Lorbeertaube war ein solches höchst erfolgreiches Projekt. Angeschlossen an die Finca gibt es eine Brut- und Zuchtstation. Mehrere Faktoren hatten dazu geführt, dass der Bestand dieser Taube (Columba junoniae), die bis zu 38 Zentimeter groß werden kann, gefährdet war. Sie nisten für gewöhnlich am Boden und streunende Katzen und Ratten fressen ihre Eier.
Die ausgewachsenen Exemplare werden durch illegale Jagd gefährdet, denn das Fleisch soll angeblich sehr schmackhaft sein. Da die Lorbeertaube nicht brütet, bediente man sich der Turteltaube erfolgreich als „Amme“ (siehe Foto oben). Die acht importierten Exemplare stammten aus La Palma und sollten die genetische Vielfalt erhöhen. Nach kurzer Zeit erfolgreicher Reproduktionsarbeit stieg die Zahl auf 253, wo denen 219 bereits in die Natur entlassen wurden.