Der Besuch des kleinen Fischerdörfchens El Golfo an der Südwestküste ist ein Muss bei einem Besuch von Lanzarote und nicht nur, weil es unweit der Feuerberge liegt. Hier reiht sich ein Fischrestaurant an das andere. Tiefschwarz ist der Strand und an einigen Felsen sieht man nicht selten junge Fischer oder Kochgehilfen, die ihren frischen Fang gleich vor Ort putzen. So scheint es nur zu logisch, dass unzählige Möwen nur darauf warten, dass das eine oder andere Stück der Innereien ihnen zum Genuss überlassen wird.
Der grüne See und seine Schätze
Bekannt ist El Golfo aber auch vor allem durch seine „grüne Lake“, dem „Charco de los Clicos“ wo einst (und teilweise auch heute) die grünen Minerale Los Olivinas gefunden wurden. Viele Legenden gibt es rund um diese grünen Steine und noch heute wird daraus Schmuck hergestellt, das ein beliebtes Souvenir für Touristen ist.
Der Name der Laguna „Los Clicos“ stammt von einer essbaren Meeresfruchtart, die hier einst häufig zu finden war. Der See liegt etwa fünfzig Meter von der Küste entfernt und hat sich in einem versunkenen Krater des Vulkans „Montaña de Golfo“ gebildet. Der Charco ist über einen schmalen Trampelpfad zu erreichen, nur etwa fünf Minuten vom Parkplatz entfernt.
Die grüne Farbe der Lake stammt von einzelligen Algen, die sich an den hohen Salzgehalt des Meeres angepasst haben. Unterirdisch strömt nach wie vor Meerwasser in die Lagune nach, doch scheint das Gleichgewicht in den letzten Jahren stark beeinträchtigt worden zu sein. Die Verdunstung und die verringerte Wasserzufuhr führte zur starken Senkung des Wasserpegels des Kratersees, der heute nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Größe aufweist.
Was sind "Los Olivinas"?
Die olivgrüne Farbe (lat. Oliva) war ausschlaggebend für die Namensgebung des Minerals aus der Klasse der Silikate.
Olivin entzieht bei seiner chemischen Verwitterung Koheldioxyd aus der Atmosphäre und könnte so gemäß Forschungsergebnissen (siehe Spiegel vom Oktober 2011) eine mögliche Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sein. Allerdings ließen sich dadurch maximal ein Zehntel des Kohlendioxids binden, was für die zu erwarteten Treibhausemissionen viel zu gering wäre, um sie zu neutralisieren. Ebenso stehen gemäß Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung die Folgen der Ozeanversauerung, die durch die ins Meer gespülten Stoffe entstehen, nicht fest.