Im Frühling beginnt normalerweise die Zeit der Volksfeste auf den Kanarischen Inseln und davon gibt es jede Menge. Jedes noch so kleine Dorf findet mindestens ein Mal im Jahr einen Grund für eine Fiesta, die zumeist einem Schutzheiligen gewidmet ist. Aber manche Feste ehren auch Lebensmittel im weitesten Sinn, sofern dieses eine wichtige Bedeutung oder langjährige Tradition für die Einheimischen darstellt, wie z. B. das Apfelfest in Valleseco, die Erdbeertage in Valsequillo, das Tomatenfest in El Tablero oder das beliebte Mandelblütenfest in Tejeda.
Die Romerías sind, neben den religiösen Festlichkeiten, die absoluten Höhepunkte der Volksfeste. Bei diesen Festumzügen kommt man um das kanarische Brauchtum, die regionalen Trachten, Folkloretänze und -gesänge einfach nicht herum. Es ist an diesen Tagen schier unmöglich, sich von der Geselligkeit der Einheimischen nicht anstecken zu lassen. Leider müssen wir dieses Jahr darauf verzichten. Aufgrund der Coronavirus Pandemie sind nämlich alle Veranstaltungen, aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr und um die Ausbreitung von Covid-19 zu vermeiden, ausgesetzt worden. Ungeachtet dieses Umstands, wollen wir einen kurzen Überblick geben, worauf wir uns hoffentlich im nächsten Jahr wieder freuen dürfen.
Die Heilige Dreifaltigkeit in El Tablero
Dieses Dorf unweit von Maspalomas zählt rein optisch nicht unbedingt zu den Touristenattraktionen und doch hat es sich seinen authentischen Charme bewahrt - lebhaft, urig und temperamentvoll. Mitte Mai steht die Heilige Dreifaltigkeit (Santísima Trinidad) auf dem Plan. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Riesenpaella, die von der Köchevereinigung gesponsert wird.
Virgen de Fátima in Teror
In Teror, der Stadt der Balkone, rückt die Jungfrau Fátima in den Mittelpunkt.
San Isidro Labrador
In der zweiten Maihälfte steht der Schutzpatron der Bauern, San Isidro Labrador, in Gáldar, Artenara, Carrizal, Cardones bei Arucas und nicht zuletzt in San Fernando de Maspalomas im Mittelpunkt. Letztere Fiesta wird seit 338 Jahren zelebriert und ist somit nicht nur das älteste Fest im Süden von Gran Canaria sondern auch das Größte. Im Jahr 1965 übernahm die Gemeinde die Organisation und mit dem offiziellen Charakter wurde auch ein buntes Rahmenprogramm eingeführt. Ein Highlight ist hier, neben der Romería, der Tag der Kanaren, an dem traditionell ein Fischgrillfest geboten wird. Ebenfalls sehr sehenswert ist das Folkloretanzfest, bei dem Gruppen aller Inseln vertreten sind und das jeweilige Lokalkolorit charmant präsentiert wird.