Ausgabe Nr.
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J M upload 21.04.2017, Viva Edition 118 | Print article

Mangas vs. Mangos? Süßer Alleskönner auf dem Vormarsch

Um die boomenden Comics aus Japan geht es im folgenden Beitrag nicht sondern um die exotischen Früchte Mangas und Mangos! Die Mango (bot. Mangifera indica) stammt ursprünglich aus den subtropischen Gebieten in Indien und Borneo, wird aber inzwischen auf der ganzen Welt als Kulturpflanze angebaut.

Der Baum gelangte im 16. Jahrhundert nach Europa, wo er heute vorwiegend in Spanien kultiviert wird. Die Hauptanbaugebiete liegen an der Costa del Sol und auf den Kanarischen Inseln, wohin sie Ende des 18. Jahrhunderts von Rückkehrern aus Venezuela und Kuba mitgenommen wurden. Die Anbaufläche ist im Vergleich zu der von Kartoffeln, Wein oder Tomaten sehr gering. Auf Gran Canaria sind es um die 225 ha und auf Teneriffa 100 ha. Mit einem Hektar bildet Fuerteventura das Schlusslicht1) (Quelle: Estadística Agraria de Canarias, das ICCA Institut).

Stattlicher Baum

Der Baum erreicht stattliche Höhen von bis zu 45 Meter. Die Blüten sind klein, entweder weiß oder rosafarben (siehe Dekoration auf dem Foto oben), ein echter Hingucker. Ihr herrlicher Duft erinnert an Lilien, weshalb Mangos im Garten auch olfaktorisch ein Genuss sind.

Die Früchte wachsen an langen Stielen und können bis zu einem Kilogramm wiegen. Das Fruchtfleisch ist dottergelb und wenn die Schale dem Fingerdruck nachgibt, ist sie reif für den Verzehr. Die Erntezeit liegt zwischen Oktober und März. Die Früchte lassen sich allerdings ideal einkochen und so kann man sie das ganze Jahr über genießen. Während die Mango quasi die Urform ist, ist die Manga eine veredelte Kreuzung mit festerem Fruchtfleisch und eignet sich daher vor allem für Gerichte, bei denen auch die Optik eine Rolle spielt, z. B. Würfel oder Scheiben im Salat oder als Beilage. Mangos sowie Mangas sind in vielen Fincas auf den Kanarischen Inseln zu finden, wo sie im April idealerweise gepflanzt werden. Hier kommen vor allem folgende Sorten vor: Tommy, Zill, Gouveia und Otts sowie Lippens, Tolbert, Irwin und Van Dyke. Die erste Ernte darf man nach drei bis vier Jahren erwarten, die sich je nach Sorte von Juli bis November ziehen kann.

Süsser Alleskönner

Reife Mangos schmecken herrlich süß und entsprechend schlagen 100 Gramm Fruchtfleisch mit knapp kcal zu Buche. Neben Mineralstoffen und den Vitaminen C, E, B1 sowieFolsäuse sind die Früchte auch reich an Beta-Carotin, das für die Zellerneuerung der Haut und das Immunsystem sowie für das Sehvermögen eine wichtige Rolle spielt. Aufgrund des geringen Säureanteils sind sie sehr gut verdaulich und auch eine beliebte Zutat in Babynahrung. Aus dem Kern wird Öl hergestellt, das in der Kosmetikindustrie Verwendung findet. Die süße Frucht ist vielseitig einsetzbar, z. B. als Eis, Saft oder Likör, als exzellente Begleitung für Salate oder Thunfisch. Eine exotische Variante ist die legendäre Mango-Karotten-Chillisuppe von Andreas Dacke, dem Chef des Anwesens Montecristo. Sie ist herrlich erfrischend und pikant im Abgang und seit Jahren von der Menükarte nicht mehr wegzudenken. Inzwischen kommen sie aufgrund der Vorbestellungen der Suppe „im Glas“ kaum mit dem Kochen dieser Spezialität nach.

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Siehe auch

Mango-Karotte-Chilli-Suppe