Paradox: Bereits 2012 kam es aufgrund der Probebohrungen des Erdölkonzerns Repsol zu massiven Widerständen in der Bevölkerung sowie bei Umweltschutz- und Tourismusvereinigungen. Obwohl die Ergebnisse der Testbohrungen letztendlich zur Einstellung weiterer Förderintentionen führten, blieb die besondere Sensibilität der Bevölkerung für dieses Thema.
Umweltschützer befürchten nun negative Auswirkungen auf die kanarische Unterwasserfauna durch die geplanten Förderungen in marokkanischen Gewässern, besonders in der nahe gelegenen Zone von Tarfaya. Inzwischen ist eine hitzige Debatte auf politischer Ebene entstanden, in der den Parteien PSOE und CI vorgeworfen wird, gegenüber Marokko kein Rückgrat zu zeigen und keinen Respekt gegenüber der kanarischen Bevölkerung sowie den Sahauris zu haben.
Kanarenpräsident Torres teilte in einer Pressemitteilung vom 20. April 2022 mit, dass die Kanarischen Inseln Schürfungen in Kanarischen Gewässern kategorisch ablehnen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass die geplanten Schürfungen in marokkanischen Gewässern stattfinden werden und nicht in kanarischen oder in saharauischen.
Siehe auch folgende Berichte (nur für VIVA Online-Abonnenten):
Seerecht: Hoheitsgebiete Definitionen
Marokko: Ölvorkommen sind vielversprechend