Ausgabe Nr.
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J M upload 27.09.2018, Viva Edition 144 | Print article

Pedro Palmas, Backstage beim Shooting für Champagne Rose

Der internationale Modezirkus machte zeitgleich in New York, London und Wien Halt und zog vorige Woche nach Mailand. Die Designer schöpfen aus der vollen Palette ihrer kreativen Freiheit und so bekommen die Fashion-Affinen immer etwas Neues präsentiert - von Avantgarde bis tragbare Streetwear. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Der Mode sind keine Grenzen gesetzt, sei es für asexuelle oder meterosexuelle, Amazonen, Männervamps etc.

Mode hat für jeden von uns einen anderen Stellenwert. Manche unterstreichen ihre Persönlichkeit, andere fühlen sich mit einem Lebensgefühl verbunden. Wir erinnern uns an Designer, die Generationen geprägt haben, wie beispielsweise Chanel mit ihrem ‚kleinen Schwarzen’, die opulenten ausladenden Roben, wahrhafte Haute Couture, von Yves Saint Laurent oder der zeitlos klassische Stil von Burberry etc.

Auf jeden Fall ist die Modebranche auch eine wirtschaftlich lukrative Sparte, wenngleich schnelllebig und unsicher. Die Christian Dior Group erwirtschaftete beispielsweise mit ihren Marken (Fendi, Marc Jacobs und Louis Vuitton etc.) einen Umsatz von schätzungsweise 2,69 Milliarden Umsatz (Manager Magazin). Deutschlands Platzhirsch Adidas erwirtschaftete gar 6,279 Milliarden Euro.5)

Es ist nachvollziehbar, dass sich die Designer bei dem massiven Wettbewerb bei den Modeschauen etwas einfallen lassen müssen, um in Erinnerung zu bleiben. Weniger versierte Modekenner wundern sich mitunter über die Kreationen und es könnte schwer fallen zu unterscheiden, ob es sich um ernst gemeinte Designs handelt. Wir erinnern an die Gucci Show Anfang dieses Jahres bei der die Models mit einem Abbild ihrer eigenen Köpfe über den Laufsteg liefen und die Modewelt schockte.

Natürlich möchte man den modischen Zeitgeist nicht gänzlich aus den Augen verlieren, aber im alltäglichen Leben sollte es (meiner Meinung nach) schon tragbar sein. Taucheranzüge gehören unter das Wasser und Raumanzüge in das All!

Pedro Palmas weiter auf Erfolgskurs

Zum Glück gibt es auch Designer, die echte Mode für echte Menschen machen und vielleicht genau aus diesem Grund überaus erfolgreich sind. Spanien mischt mit ihren Modeketten und Designern auch international mit und auf den so fernen Kanarischen Inseln hat Pedro Palmas mit seiner Arbeit den Sprung über die Inselgrenzen geschafft und sorgte mitunter mit „Taj Majal“ auf der Bademodeschau oder seinen Roben auf der „La Madrid Bridal Week“ für Furore. Er war Pionier auf den Kanarischen Inseln und ist nun ein viel beachteter Modedesigner und Stylist. Der renommierte Künstler ist Spaniens stolzer Modeexport und seine Kreationen zierten schon Covers, wie z. B. Vogue Spanien, Más Mujer oder Estilista. Pedro Palmas schreibt zudem regelmäßig Kolumnen und unterrichtet als Professor an Modekolleges.

Wir durften ihn 2017 in seinem Atelier besuchen und führten ein überaus interessantes Interview mit ihm[1] über das schnelllebige Modebusiness sowie über seine grandiose Bademodeschau im Vorjahrwelt.[2]

Champagne Rosé - Hinter den Objektiven

Pedro Palmas stellte am 28. und 29. September im emblematischen Gebäude des historischen Gabinete Literario[3] seine jüngste Kollektion Champagne Rosé vor. Aus diesem Anlass hat er exklusiv für unser Magazin Viva Canarias ein Shooting als kleinen Vorgeschmack arrangiert. Wir entführen Sie also dieses Mal an den Ort des Geschehens und lassen Sie hinter die Kulissen bzw. Objektive der Modewelt blicken.

Pedro beauftragte den Profifotografen Antonio Ayala und begab sich noch vor unserem tatsächlichen Shooting Termin zur Sichtung vor Ort. Lichtverhältnisse wurden gemessen und das Setting der einzelnen Shootingsessions (entschuldigen Sie, aber in der Modebranche geht es ohne Anglizismen einfach nicht).

Fusion aus Mode, Fotografie, Architektur und Kunst

Wir trafen uns mittwochs um 12.00 Uhr im wunderschönen Gabinete Literario und obwohl wir pünktlich waren, war das komplette Team schon versammelt und wartete bestens gelaunt.

Das Model ist die 19-jährige britisch-stämmige Eden Mitchell, die auf den Kanarischen Inseln aufgewachsen ist. Auf ihrer Nase trägt die schüchtern wirkende junge Dame eine große Lesebrille mit dünnem Goldrahmen, Vintage. Die Haare sind bereits gestylt und wie ich erfahre, musste sie für diesen Job schon um sechs Uhr morgens losfahren, um mit dem Bus rechtzeitig beim Hairstylisten zu sein. Mit Luxuslimousinen zu den Jobs läuft wirklich nur bei Germany’s Next Top Model. Auf mein schlechtes Gewissen hin meinte Eden mit entzückender Bescheidenheit, dass dies überhaupt kein Problem darstelle. Ich erfuhr von Pedro Palmas, dass er seine neue Kollektion „Champagne Rosé“ im Stil der 1950-er und 1960-er Jahre inszenieren will, inspiriert von Dior, der die feminine Komponente auf besondere Weise hervorhob. Ich überließ dem Modeprofi völlige Freiheit, wenngleich es mir immer schwer fällt die Zügel aus der Hand zu geben und war gleichzeitig gespannt war, wie dieses Model nach der Transformation wohl aussehen würde.

Wir begaben uns über die feudale Feststiege in die erste Etage, wo sich mehrere Festsäle befinden. Die hohen Räume zieren Fresken, Goldornamente und Gemälde die Wände, doch leider hat, beim genauen Hinsehen, der Zahn der Zeit unbarmherzlich auch hier seine Spuren hinterlassen.

Während der Fotograf und die Assistentin Silvia Jiménez begannen

das Fotoequipment samt aller Reflektoren zusammenzubauen bzw. am Set zu platzieren, machte sich die Make-Up Artistin María González an die Arbeit. Keine Stunde später hätte ich Eden kaum noch erkannt. Sie sah aus wie die junge Faye Dunaway, mit ihrer elfenbeinfarbenen Haut, den blonden Haaren und ihrem grazilen Körper wirkte sie wie eine Gazelle.

Gefragt: Viel Geduld und Disziplin

Sie schlüpfte in das erste Outfit und begab sich zum ersten Set, wo sie professionell und diszipliniert poste. Zwischendurch gab Antonio Instruktionen hinsichtlich Kopf- oder Körperhaltung und zeigte das Erläuterte auf dem Display seiner Kamera. Sie lauschte konzentriert und setzte die Wünsche sofort um. Dies wiederholte sich bei jedem der vier Outfits. Plötzlich waren vier Stunden wie im Flug vegangen und zum Schluss mussten wir uns noch beeilen, damit wir überhaupt fertig wurden, denn die Security wies uns freundlich, aber bestimmt, darauf hin, dass die Zeit um sei. Man merkte, dass es sich durchwegs um Profis handelte, voll konzentriert und trotzdem entspannt. Es war eine wunderbare Erfahrung und ich hoffe Sie können anhand unserer „Making of the Making of“ Fotos das ein wenig nachzuvollziehen.

Was ist die Inspiration der Kollektion?

Die neueste Kollektion Champagne Rosé ist eine Hommage an vergessene Zeiten der 1950-er und 1960-er Jahre. Durch die zarte Farbgebung der Materialien möchte Palmas einen jugendlichen Akzent mit festlicher Wirkung setzen, wie z. B. durch die feine Organza-Seide bzw. Gürtel oder Schleifen aus Samt.

Auch seine klaren Schnitte unterstreichen die feminine Seite, der durch die Farbenwahl eine unschuldige und zugleich elegante Note verliehen wird. Das zarte Rosé erinnert natürlich an den Taittinger Prestige Rosé Champagner, aber auch Perlmutt, Bergkristall und dezentes Flaschengrün finden Eingang in seine neueste Kollektion, sowie das elegante Schwarz und Gold.

Parfum Nummer 2 „ALMA“

Im November 2018 bringt Pedro Palmas sein zweites Parfum mit dem klingenden Namen Alma auf den Markt, was soviel wie Seele oder Geist bedeutet. Auch dieses hat er mit Jesús Herrero von Casa del Perfume Canario erarbeitet, dem kanarischen Parfümeur aus Teror in dritter Generation.4)

Falls Sie die Kreationen des Designers sehen oder kaufen möchten, sind Sie natürlich gerne in seinem Atelier willkommen und sie dürfen sich auf eine herzliche Beratung freuen. Bitte telefonisch voranmelden (siehe Kontaktkasten).

Kontakt

Atelier Pedro Palmas
c/Maestro Valle 12
35005 Las Palmas de Gran Canaria. 
Mo. bis Fr. von 8.00 bis 18.00 Uhr (Telefonische Voranmeldung erforderlich: Tel.: +34 671 327 249)
Instagram: @pedro.palmas
Facebook: pedropalmascom

TEAM FÜR COVER SHOOTING CHAMPAGNE ROSÉ

Modedesigner: Pedro Palmas
Fotograf: Antonio Ayala
Model: Eden Mitchell
Agentur: Cataleya International
Make-Up: María González
Hairstyling: Transit Peluqueros
Assistentin: Silvia Jiménez

Verweise und Quellen:

1)Viva Canarias Nr. 117 vom 7.4.2017 „Pedro Palmas erobert internationale Laufstege“
2)Viva Canarias Nr. 121 vom 30.06.2017 „Pedro Palmas präsentiert heiße Bademode auf der Moda Cálida“
4)Viva Canarias Nr. 105 vom 21.10.2016 „Casa del Perfume“ - Kanarische Parfümherstellung in dritter Generation
5)Quelle: Handelsblatt, Statistika, Manager

Footnotes

  1. ^ Pedro Palmas - Fashion Designer erobert Modewelt
  2. ^ Modeschau Moda Cálida - Taj Majal by Pedro Palmas
  3. ^ Gabinete Literario Inside - neue Führungen