Wir erhielten telefonisch sowie per Email etliche Anfragen zum Stand des geplanten Wasserparks Siam Park Maspalomas. Aus gegebenem Anlass veröffentlichen wir eine Zusammenfassung der Presseaussendung des Bürgermeisteramts von San Bartolomé de Tirajana vom 12. Januar 2018.
Hintergrund: Die Unternehmerfamilie Kiesling der international bekannten Gruppe Loro Parque begab sich bereits im Jahr 2012 auf die Suche nach einem geeigneten Terrain, um nach dem Vorbild des Siam Wasserparks auf Teneriffa einen weiteren zu bauen. Inzwischen wurde ihr für den Tourismus der Hauptstadt Las Palmas so bedeutende strategische Projekt "Riesenaquarium Poema del Mar“ bereits eröffnet, während in Maspalomas bzw. dem Gebiet von El Veril alles still zu stehen scheint, doch es geht voran (wenngleich langsam), so der Bürgermeister.
Auszüge aus der Pressemitteilung des Bürgermeisteramts:
Das Rathaus hat im Dezember eine Vereinbarung mit der Abteilung Raumordnung, Nachhaltigkeit und Sicherheit der Kanarenregierung abgeschlossen, damit diese als verantwortliches Organ eine Studie zur Umweltverträglichkeit durchführen. Dies wurde in der Plenarsitzung vom 12. Dezember bestätigt und dabei erläuterte der Bürgermeister: „Mit dieser Aktion wollen wir klarstellen, dass das Rathaus keine Arbeiten im Zusammenhang mit dem geplanten Park behindert, sondern sicherstellen möchte, dass weiter vorangeht. Ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung sei die Vergabe einer Lizenz nicht möglich. Ein weiteres Problem sei, dass die doppelte Eintragung der Parzelle durch die Betreiber und deren Unvermögen zu verstehen, dass sie nicht die Eigentümer der kompletten Parzelle sind, die sie gekauft haben. Um eine Baulizenz zu erhalten, müssen sie dem Rathaus zehn Prozent des Landes überlassen oder diese zum Preis von 2,7 Millionen Euro abkaufen.“
Die besagte Parzelle war im Grundbuchregister Nr. 2 zum Stichtag 12. April 2012 mit 111.792 Quadratmeter registriert und als Eigentümer war ‚Estado Español y de la Consejería de Obras Públicas, Vivienda y Aguas del Gobierno de Canarias vermerkt. Die Betreiber müssen verstehen, dass zehn Prozent dieses Geländes somit allen Spaniern gehören und schon deswegen eine vorschriftsmäßige Vorgehensweise erforderlich ist. Man bemängelte die wiederholten Pressemitteilungen seitens der Betreiber, die den technischen Gemeindebediensteten sowie dem Bürgermeister vorwarfen, ihr Vorhaben zu torpedieren. Die Situation hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse ihres Terrains ist den Betreibern demnach seit dem Jahr 2015 bekannt, als die Kanarenregierung eine Konzession für das Grundstück auf eine Dauer von 25 Jahren erteilte.
Ob es sich hier um einen Betrugsfall zwischen Käufer und Verkäufer handelt, wollte der Bürgermeister nicht kommentieren, da es sich um eine Angelegenheit Dritter handle und mit der aktuellen Administration nichts zu tun habe. Er fordere lediglich die ordnungsgemäße Bezahlung der angesprochenen zehn Prozent, die sich im Eigentum aller befänden und mit 2,7 Millionen Euro Wert beziffert wurden. Man müsse bedenken, dass man alle sechzig Meter Fläche ein Hotel verliere. Wenn die Betreiber ihren Verpflichtungen nachkämen, stünde einer wohlwollenden Fortführung des Projekts nichts im Wege.
Der Bürgermeister bemängelte nicht zuletzt den stetigen Druck der Betreiber über die Medien auf ihn und die Gemeindebediensteten mit den Argumenten, man werde die Investition zurückziehen, keine Arbeitsplätze schaffen etc.
Marco Aurelio Pérez Sánchez fordert die Betreiber dazu auf, die Vorschriften, so wie jeder andere Bürger und wie es sich für ein ordnungsgemäßes ethisches Unternehmen zieme, einzuhalten. Die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen wurden in der Amtsmitteilung der Kanarenregierung (BOC vom 11. Dezember 2015) veröffentlicht und stehen jedem Bürger zur Einsicht frei. Die Kanarenregierung habe einen Antrag vom Loro Parque, den diese in Auftrag gegeben, bezahlt und erstellt habe, allerdings ohne jegliche Mitwirkung der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana. Wichtige Fragen, wie jene der Kostenübernahme für Kanalisation, Zufahrten, Kreisverkehre etc., seien darin nicht behandelt worden, so der Bürgermeister.