Das Polígono Industrial de Arinaga in der Gemeinde Agüimes im Südosten der Insel avancierte in der letzten Dekade, aufgrund der optimalen Lage, Verkehrsanbindung, Preise und IT-Infrastruktur etc., zum bedeutendsten Industriegebiet südlich von Las Palmas de Gran Canaria und ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor.
Inzwischen sind etwa 600 nationale und internationale Unternehmen aus den verschiedensten Branchen dort angesiedelt und etwa 8.000 Personen beschäftigt.
Die Gesellschaft ECOAGA managt die Industriezone und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Im Oktober 2019 launchten sie eine gemeinsame Online-Vermarktungsplattform für die ansässigen Firmen.
Nun steht in dem Gewerbepark das nächste, von der Inselregierung sowie der Gemeinde unterstützte Projekt in den Startlöchern. Dieses Mal geht es um saubere Energien, eine weitere Initiative, die der Technologie- und Energietransformation zugute kommt.
Im Vorjahr wurden laut Angaben des Hochspannungsnetzbetreibers REE (Red Eléctrica de España)1) auf dem Archipel 1.603.393 Megawatt Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, um 15,2 % mehr als im Jahr davor. Das entspricht 16,2 % der gesamten Elektrizität auf den Kanarischen Inseln. Der Hauptanteil wurde mit Sonnenkollektoren generiert (1.307.645 MWh), womit das momentane Limit in diesem Energiesektor erreicht wurde.
Neu: Interner Energiemarkt
Die Firma Minsait des internationalen IT & Consultingkonzerns Indra,2) wurde mit der Schaffung einer digitalen Plattform für einen internen Stromhandel beauftragt. Mitte Mai präsentierte García Brink, der Koordinator für Energieentwicklung der Inselregierung von Gran Canaria, das Projekt.
Die Idee ist, dass die durch Sonnenkollektoren gewonnene überschüssige Energie über eine digitale Plattform verkauft bzw. vice versa im Bedarfsfall gekauft werden kann. Dazu lief in den drei vorangegangenen Monaten eine detaillierte Analyse des Stromverbrauchs (Menge, Spitzenzeiten etc.) in 65 der dort angesiedelten Unternehmen. Juen Prieto, Leiter der Abteilung für die Stromversorgung, wies darauf hin, dass dieses Tool die überschüssige Energie eines Unternehmens exakt berechnen könne und diese Informationen ins System füttere, damit andere sie verbrauchen können. Im ersten Schritt werden für diese erste industrielle Energiegemeinschaft auf den Kanaren alle 600 Unternehmen in dieser Industriezone angebunden, wofür das entsprechende Aktionsprotokoll noch im Juli erfolgen soll.
In weiterer Folge soll dieses System auch allen BürgerInnen der Gemeinde zur Verfügung stehen, wie der Bürgermeister Óscar Hernández ergänzte. Begonnen wird es in einem kleinen Viertel als Prototyp. Jedenfalls könnte dieses Modell auch in anderen Gemeinden bzw. Inseln übernommen werden.
Siehe auch 50 Jahre Polígono Industrial in Arinaga
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Verweise
1)REE stellt den Energieverbrauch der Kanarischen Inseln sowie die CO2-e Emissionen in Echtzeit auf ihrer Webseite zur Verfügung. https://www.ree.es/es
2)Indra ist eine weltweit agierende IT & Consultingfirma und besonders stark am lateinamerikanischen Mark vertreten.