Ausgabe Nr.
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J M upload 29.04.2022, Viva Edition 187 | Print article

Pueblo Canario Wiedereröffnet - Es lebe das Brauchtum

Gleich neben dem ehrwürdigen Hotel Santa Catalina,1) inmitten des noblen Villenviertels Ciudad Jardín in Las Palmas de Gran Canaria, liegt ‚das kanarische Dorf‘ - Pueblo Canario. Es ist ein wunderbares Potpourri kanarischer Architekturelemente und die Idee dahinter war, kanarisches Kulturgut auf optisch ansprechende Weise zu vermitteln.

Das Design stammte von dem großartigen Visionär und Künstler Néstor Martín Fernández de la Torre (1887 – 1938), der leider die Realisierung im Jahr 1956 nicht mehr erleben durfte. Dass sein Konzept so detailgetreu umgesetzt wurde, dafür sorgte sein Bruder, der renommierte Architekt Miguel Martín Fernandez de la Torre. Von ihm stammen übrigens viele der herrschaftlichen Villen in diesem Stadtteil.  

In seinen letzten Lebensjahren war Martín auf der Suche nach seinen kanarischen Wurzeln und daher vermachte er der Insel eine Vielzahl an Designs und Konzepten, die das Brauchtum und den Indigenismus aufleben ließen, wie beispielsweise im Pueblo Canario. Türmchen à la Wehrtürme, traditionelle Holzbalkone, historisches Kopfsteinpflaster aus runden Steinen, Muster, Höfe, Fenster etc. Nichts war dem Zufall überlassen und das merkt man bei einem Müßiggang durch das entzückende Dorf. 

Ein ihm gewidmetes sehr sehenswertes Museum befindet sich übrigens ebenfalls dort.3)
Die Pandemie nutzte die Stadtvermarktung dazu, um notwendige Restaurierungen am Pueblo Canario durchzuführen, die nun abgeschlossen sind. Ab sofort finden wieder regelmäßig die sonntäglichen Frühschoppen mit kanarischen Folkloredarbietungen statt. Dabei wechseln sich die Tanzgruppen bei jedem Termin ab: Roque Nublo, San Cristóbal, Chemida sowie Poliguanches.

Neu ist, dass an Samstagen in der neu reformierten Einkaufszone Mesa y López auf Höhe Plaza de España nun ebenfalls Folklore dargeboten wird.

Restaurant Bodegón

Das vor zwei Jahren unter neuer Führung eröffnete Bodegón verlockt mit traditionellen kanarischen Gerichten, neu interpretiert und mit einer Null-Kilometer Philosophie.
Der kanarische Chef Mario Yamuza bietet Klassiker und Spezialitäten, wie z. B. Cerne, Gerichte der kanarischen Schweinerasse „cochino negro“ oder der Ziege, Kresseeintöpfe, Kroketten oder papas arrugadas und für Naschkatzen auch jede Menge Desserts. Natürlich ist die Weinbegleitung entsprechend auf die hiesigen edlen Tropfen ausgelegt, um dem ‚kanarischen Dorf und der zugrunde liegenden Idee von Nestor Martín‘ Tribut zu zollen. 
Das Angebot auf der Terrasse unterscheidet sich von jenem im Restaurant und bietet Snacks und Tapas an.
Geöffnet: Di. bis Sa. von 12.00 bis 23.00 Uhr, So. von 11.30 bis 23.00 Uhr. Tel.: (+34) 928 172 328.

FOLKLORE

Wöchentliche Volksmusik und Folkloretänze
Samstags: Plaza de España von ca. 11.00 bis 13.00 Uhr
Sonntags: Pueblo Canario, von 11.00 Uhr bis ca. 12.30 Uhr
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Verweise
1)Viva Canarias Nr. 157 vom 29.10.2019 wiedereröffnet “ Hotels mit Geschichte - Hotel Santa Catalina A Royal Hideaway
2)Viva Canarias Nr. 177 vom 3.7.2021 Grünes Villenviertel: Parque Doramas, 7 Gründe für einen Besuch
3)Viva Canarias Nr. 93 vom 21.4.2021  Museo Néstor Martín, Symbolismus und homoerotische Malerei