Sie halten die Jubiläumsausgabe in Händen. Tatsächlich handelt es sich um die Edition Nr. 200 unseres Magazins Viva Canarias, das seine erste Ausgabe am 20. Januar 2012 publizierte. Trotz Unkenrufe scheint der Printmarkt keinesfalls tot zu sein und nun ist mir, sehr zu meiner Freude, eine interessante Studie in die Hände gefallen.
Das Beratungsunternehmen Wessenden Marketing berichtete demnach, dass sich der Markt der Printmedien nach dem Einbruch während der Pandemie nicht nur vollständig erholt habe, sondern deutliche Zuwächse vermelde. Demnach wurden 2021 in Großbritannien 163 neue Magazine registriert, ein Wachstum von 44 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. In den USA und in Deutschland zeigen sich ähnliche Steigerungen.
Die Tendenz geht allerdings in Richtung kleinere Auflagen, dafür in Nischenmärkten, z. B. Golf, Segeln etc. Damit adressieren die Magazine spezifische Zielgruppen mit ihren Interessensgebieten und diese sind bereit, (mehr) dafür zu zahlen, denn diese sind meist hochpreisig und qualitativ hochwertig produziert. Dafür sind die Erscheinungsintervalle länger, oft viertel- oder halbjährlich. Da die Werbeeinnahmen durch Online-Medien schrumpfen, können die Druckwerke trotzdem überleben.
Leserinnen und Lesern bietet sich so die Möglichkeit, die vom Herausgeber kurierten Inhalte entsprechend der Interessensgebiete zu lesen. Zudem ist die Wirkung der „Art Direction“ und Fotografie in hochwertigen Magazinen sowie das Storytelling auf dem Onlineweg nicht oder kaum zu transportieren. Die Haptik eines greifbaren Produkts erzeugt eine andere emotionale Reaktion, es fühlt sich ‚echter‘ an.
Zudem sitzen viele den ganzen Tag über vor Bildschirmen und möchten eine Pause von der Informationsüberflutung im Internet. Zu viele geöffnete Tabs und das Surfen führen leicht zu einer Desorientierung. jm