Ausgabe Nr.
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J M upload 09.08.2018, Viva Edition 140 | Print article

Santa Brígida ehrt San Antonio de Padua

Das noble Santa Brígida liegt nur 16 Kilometer von der Hauptstadt Las Palmas entfernt und ist vor allem durch seine schönen Wanderrouten und den herrlichen Wein bei den Touristen bekannt geworden. Von dort stammt beispielsweise der ursprungsgeschützte „El Monte Lentiscal“. Es ist eine der ältesten Weinanbaugebiete auf Gran Canaria. Die Gemeinde forciert die Vermarktung mit der etwa 16 Kilometer langen Weinroute („Ruta del Vino“), wo sich eine Bodega an die andere reiht.

Schon die Konquistadoren schätzten diese fruchtbare und lebensfreundliche Gegend mit ihren sanften Hügeln und der üppigen Vegetation und sorgten dafür, dass Santa Brígida noch blumenreicher wurde, weshalb die Einheimischen sie auch als „Jardín de flor“ bezeichnen (Blumengarten). Der Historiker José Viera y Clavijo (1731 – 1813) verglich diesen Landstrich sogar mit dem Garten Eden. 

Einst wurde Zuckerrohr angebaut, das zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte und mit dem Bau der ersten Kirche im Jahr 1525 war der Weg für die weitere Besiedelung geebnet. Wassermühlen und Holzöfen wurden gebaut und das Töpfern war weit verbreitet. 

Bewegte Geschichte: Piraten & Co.

Von mehreren Piratenangriffen auf die Hauptstadt flohen die Frauen und Kinder. Der wohl bedeutendste der Geschichte auf Gran Canaria fand Ende des 16. Jhdts. statt und während die weiblichen Einheimischen Schutz in Santa Brígida suchten, stellten sich etwa 500 tapfere Männer der feindlichen Übermacht der etwa 12.000 Soldaten auf 73 Schiffen unter dem Kommando von Pieter van der Does. Taktisches Geschick und Glück sorgte dafür, dass sie die Angreifer in die Flucht schlugen. Eine wichtige Schlacht wurde  unter der Leitung von Kapitän Pedro de Torres Santiago hier geschlagen, die unter dem Namen „Batalla de El Batán“ in die Geschichtsbücher einging. (siehe Skizze). Der Feldher näherte sich im Schutz der Dunkelheit, versteckt hinter Baumästen, und konnte die Holländer so besiegen. In Las Palmas findet in Gedenken an diese Schlacht alljährlich die „Fiesta La Naval“ statt.

1688 stieg die Bevölkerung markant an, die sich auf 400 Häuser in den Ortschaften El Monte, La Atalaya, Las Cuevas, Los Silos etc. verteilten. Damals war Santa Brígida die drittgrößte Ansiedlung und um 1800 wurde sie in den Rang einer eigenständigen Gemeinde erhoben.

Die Landwirtschaft ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsmotor, wenngleich auch zugunsten der touristischen Aktivitäten stark rückläufig. Heute zählt Santa Brígida knapp 20.000 Einwohner (Stand: Januar 2016, INE)

Die heutige Kirche ersetzt die einstige Kapelle, die nach einem Brand im Jahr 1897 vollständig zerstört wurde. Erbaut wurde sie 1904 von Architekt Laureano Arroyo Velasco mit neugotischen Elementen. Erwähnenswert ist der Altar „La Dolorosa“, der vom bekannten kanarischen Bildhauer Luján Pérez kreiert wurde.

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