Santa Lucia, das kleine Hauptstädtchen der gleichnamigen Gemeinde befindet sich im Herzen der Insel und konnte sich seinen kanarischen Charme bewahren. Die Bewohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, dank der Höhenlage von ca. 680 Metern etwas kühleren Temperaturen und häufiger vorkommenden Niederschlägen. Oliven, Käse, Wein, dafür ist Santa Lucía bekannt. Doch es ist auch eine Hochburg der Aprikosen und der Mandeln. Zur Mandelblütezeit Ende Januar ist diese Gegend besonders beliebt für Ausflügler und Wanderer.
Am 13. Dezember zelebriert die Gemeinde ein Volksfest zu Ehren ihrer Schutzpatronin Luziabraut. Die Legende der heilig gesprochenen Lucia führt nach Schweden. Der Name bedeutet so viel wie Licht, denn das Mädchen brachte in den Nachtstunden Bedürftigen Essen und damit sie beide Hände frei hatte, trug sie brennende Kerzen auf dem Kopf. Sie weigerte sich dem Willen ihrer Mutter Folge zu leisten und wollte dem weltlichen Leben entfliehen. Der Präfekt schickte Männer los und sogar mit Ochsengespann, doch niemand war in der Lage das Mädchen zu bewegen, nicht einmal Feuer. Sie starb schließlich 304 n. Chr. durch das Schwert.
Das Volksfest zelebriert die Märtyrerin. Neben typisch kanarischem Brauchtum und Gerichten finden sich auch schwedische Köstlichkeiten, wie z. B. Früchtepunsch, Glögg, Lucia-Brötchen und Pfefferkuchen. Ein junges Mädchen in bodenlanger Robe und mit einem brennenden Lichterkranz auf dem Kopf ist auch heute ein Bestandteil des Festzugs. Diese Fiesta wurde zum touristischen Interesse erklärt.
Am Sonntag nach dem Luciafest findet die beliebte Romería de Los Labradores mit tausenden Teilnehmern statt (siehe Foto).
Imposante Festung der Altkanarier „La Fortaleza“
Ein archäologisches und sehenswertes Juwel ist die natürliche Festung La Fortaleza, zwei Kilometer hinter Santa Lucía. Erst 2016 wurde ein interessantes Informationszentrum eröffnet, das tiefe Einblicke in die Kultur der Urbevölkerung gibt. Einige hundert Meter entfernt thront die imposante Felsformation (siehe Foto unten). Sie können durch einen kurzen Tunnel das Felsmassiv durchqueren und anschließend umrunden. Diese ‚Höhle‘, die einst als Versammlungsraum genutzt wurde, weist noch Reste der Bemalung der Altkanarier auf. Auf dem Dach dieses Massivs wurden vor zwei Jahren weitere sensationelle Entdeckungen gemacht (Kultplätze) sowie die Reste der einstigen Siedlung. Sehenswert!
Adresse: Museo La Fortaleza, Hoya de Rábano 48 an der GC-651 bei km 1,9 – La Sorrueda / Santa Lucía.
Geöffnet: Di. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr, montags geschlossen. Hunde sind erlaubt, Leinenpflicht.
Eintritt: 4 Euro, 2 Euro für Arbeitslose und Senioren, 3 Euro für Gruppen ab 10 Personen, Führungen in verschiedenen Sprachen auf Anfrage für 10 Euro (mind. 8 Personen)
Tel.: 928 798 580 und 690 188 446
Email: info@lafortaleza.es
MIRADOR DE LA SORRUEDA
Unmittelbar vor der Festung befindet sich die Aussichtsplattform auf dem Stausee La Sorrueda mit einer herrlichen Sicht auf die tiefen Schluchten und zerklüfteten Berghänge. Ein Zwischenstopp lohnt sich.