In der Pressekonferenz vom 20.08.2019 um 0.16 von 1-1-2 Canarias bat man sich bei den Informationen zum Brand von kompetenten Institutionen zu beziehen. (Anm. d. Red.: In den vergangenen Stunden bzw. Tagen wurden immer wieder unvollständige oder nicht ganz der Wahrheit entsprechende Informationen kommuniziert. Wir haben seitens Viva Canarias daher versucht die Daten und Fakten von der zentralen Koordinationsstelle für Notfälle und Sicherheit 1-1-2 Canarias zu referenzieren). Um Mitternacht begannen die Evakuierungen von Tasarte und Tasartico in das Sportzentrum Los Cascajos in La Aldea. Der Tourismus war von den Bränden nicht direkt betroffen, da zu dieser Jahreszeit der Schwerpunkt der Gäste sich an die Küsten verlagert. Obwohl die Waldbrände näher an ländliche Dörfer der Gemeinde Mogán rücken, wird seitens der kanarischen Koordinationsstelle nicht angenommen, dass sie die touristischen Zonen oder die Küsten erreichen. Auch die Luft- und Seeverbindungen funktionieren normal und sind vom Feuer nicht betroffen.
19.08.2019 update 21.50 h | Über 10.000 Hektar Fläche mit einem Umfang von ca. 75 km wurden zerstört, 21 Straßen sind gesperrt und 9.000 Personen evakuiert. 546 Betroffene haben in einem der Notunterkünfte Platz gefunden, andere sind bei Familien und Freunden untergekommen.
In den Nachtstunden ist die Zahl auf 475 Feuerwehrmänner erhöht worden, tagsüber sind es etwa 700. Die Situation ist nach wie vor kompliziert und die nächsten 48 Stunden sind kritisch gemäß Luis Fernando Arencibia des Umweltministeriums der Inselregierung Gran Canaria. Die Löscharbeiten konzentrieren sich darauf, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen – insbesondere im Nationalpark Tamadaba. Die Pinienwälder auf einer Fläche von etwa 7.500 Hektar wurden von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Weiterhin wird versucht das Vordringen der Flammen in die Gemeinden Agaete und La Aldea zu verhindern. Die meteorologischen Konditionen zeigen etwas kühlere Temperaturen voraus, allerdings werden in den nächsten Stunden mitunter starke Böen erwartet. Das Feuer ist nicht nur für viele Menschen ein Desaster, sondern auch eine noch nie dagewesene Umweltkatastrophe mit über 150 betroffene Spezies, viele davon endemisch.
Es ist der „schwärzeste August“ aller Zeiten, denn in den letzten zehn Tagen war die Insel Gran Canaria gleich mit drei Bränden konfrontiert. Das erste brach am 10. August in der Gemeinde Artenara aus und drei Tage danach Cazadores in Telde.
Quelle: (Centro Coordinador de Emergencias y Seguridad de Las Palmas de Gran Canaria)
Fotos: 1-1-2 Canarias | Foto: Luftaufnahme von #Sentinel3 vom Satelliten @-cioerbuczs-eu, wo man die betroffenen Zonen des Feuers klar sehen kann (Stand: 19.08.2019)