Hören wir Mogán, dann denken wir sofort an das wunderschöne Hafenstädtchen, das in jedem Reiseführer aufgelistet ist und oftmals als Postkartenmotiv verwendet wird. Mit seinem Charme, den hübschen Fassaden, dem herrlichen Sandstrand und natürlich dem romantischen Sporthafen lockt es unzählige Touristen an. Die gleichnamige Hauptstadt Pueblo de Mogán ist dagegen unbekannt. Dieses Mal kombinieren wir unseren aktuellen Restauranttipp (siehe nächster Bericht) mit einem kurzen Bericht über die Anfahrt durch das schöne Tal. Und schon geht es los!
Pueblo de Mogán
26 Minuten bis zum Ziel
Sieben Tunnel und zehn Minuten später befand ich mich am Ende der Südautobahn GC-1. Dieses Mal wählte ich nicht, wie so häufig, die linke Ausfahrt in Richtung Puerto de Mogán, sondern bog rechts auf die GC-200 nach Pueblo de Mogán ab. Die Fahrt in diesem schönen Tal mit seinen gut ausgebauten Straßen und seinen sanften Kurven ist ein Vergnügen. Ab jetzt muß man lediglich wenige Kilometer diesem Straßenverlauf folgen und passiert die Ansiedlungen El Hornillo, La Humbridilla, Los Navarros, Las Castillas, El Molino de Viento. Das Tal ist flankiert von Bergwänden und fruchtbarem Kulturland (Foto 01). Das Gemeindegebiet ist die Hochburg der Avocados, deren jährliche Produktionsmenge bei 166 Tonnen liegt. Aber es werden auch Mangos, Mangas und Oliven angebaut.
Vintage Revival - Küchengeräte überdimensional
Ich weiß nicht, wie oft ich diese Straße nach Mogán Pueblo gefahren bin, doch dieses Mal stachen mir einige Details ins Auge, die ich zuvor noch nie wahrgenommen habe. Entlang dieser Landstraße entdecke ich immer wieder linker und rechter Hand vor Hauseinfahrten überdimensionale Skulpturen als eine Art Hommage an Haushaltsgeräte, aber im ‚Vintage Look‘. Ich sah eine riesige Singernähmaschine (drei Meter hoch), überdimensionale Küchenwaagen, Tee-, Kaffee- und Milchkannen, Töpfe, Tassen etc. (siehe Fotos vor dem Molino de Viento de Mogán oder vor der Fruteria La Casilla). Unweigerlich kommt ein Schmunzeln auf. Was es damit auf sich hat, dass so viele Bewohner sich solche Skulpturen aufstellen, muss ich erst recherchieren (Foto 04 und 06).
Zwischenstopp: Molino de Viento
Zwar wäre ich nun fast am Ziel, doch muss ich einen Zwischenstopp einlegen, bevor wir uns die kulinarischen Leckereien zu Gemüte führen. Diese Windmühle, die sich etwa fünfhundert Meter vor dem Hauptstädtchen Pueblo de Mogán befindet, ist ein weiteres Wahrzeichen von Mogán und ein beliebtes Fotomotiv. Der Ursprung geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als dort noch Mehl gemahlen wurde. Ein Brand, verursacht durch einen protestierenden Schafhüter aus La Aldea, vernichtete diese „Molino“ bis auf die Grundmauern. In den 1990-er Jahren ließ das Rathaus von Mogán dieses Kulturgut originalgetreu wieder aufbauen (Foto 04). Zwölf Meter misst sie im Durchmesser und hat sechs Windblätter bzw. -segel. Angeblich ist diese Molino de Viento die Größte der Insel.
Sehenswertes in der Umgebung
Azulejos - die grüne Felsformation
Dem Straßenverlauf nordwärts in Richtung San Nicolás de Tolentino folgen, dann erreichen Sie nach zehn kurvigen Kilometern die bekannte farblich markante Felsformation „Azulejos“, was soviel wie Kacheln bedeutet. Die Gesteinsformationen beinhalten Eisenhydrate und andere Eisenverbindungen, die durch die Oxidation gründliche Farbschattierungen erzeugen (Foto 02).
Archäologieabstecher „Cañada de los Gatos“
Sollten sie Ihren Ausflug tagsüber angesetzt haben, dann können Sie im Anschluss noch einen Abstecher südwärts in das schöne Puerto de Mogán machen. Vielleicht haben Sie Lust auf eine archäologische Minitour in „La Cañada“, das vor zwei Jahren eröffnet wurde und in dem sich eine 1700 Jahre alte Steinsiedlung der Altkanarier, die bei Bauarbeiten zufällig entdeckt wurde befindet (seit 1998 Kulturgut). Dort haben Sie zudem von der Aussichtsterrasse aus einen herrlichen Ausblick auf das Hafenstädtchen.
Adresse: „Cañada de los Gatos“, Archäologiepark, c/La Puntilla s/n, Playa de Mogán, (Zugang über den großen Parkplatz hinter dem Strand von Mogán) Geöffnet: Di. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr (April bis September bis 18.00 Uhr). Eintritt: 4 Euro (gilt ein Jahr), 2 Euro für Gruppen ab 10 Personen (Anmeldung erforderlich), Kinder von 10 bis 14 Jahre und Senioren über 65 Jahre. Kinder unter 10 Jahren gratis.