Ausgabe Nr.
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J M upload 27.07.2023, Viva Edition 202 | Print article

Tipps bei Hitzewellen

Wir haben einige Tipps für Hitzeperioden zusammengetragen und die Empfehlungen der Generaldirektion für Öffentliche Gesundheit der Kanarischen Inseln eingearbeitet:

• Vermeiden Sie bei extrem heißen Temperaturen unnötige Aufenthalte im Freien, insbesondere während der heißesten Stunden zu Mittag.

• Schützen Sie sich vor Sonne, insbesondere ihren Kopf mit einem Hut oder einer Kappe. Tragen Sie Sonnenbrille und vergessen Sie nicht auf eine Sonnenschutzcreme.

• Tragen Sie helle, luftige, atmungsaktive Kleidung aus Naturmaterialien, wie z. B. Leinen oder Baumwolle. Vermeiden Sie eng ansitzende Bekleidung, wie z. B. Tops oder T-Shirts, die das Hitzegefühl noch verstärken. Kleidung aus Kunstfasern kann zudem zu einem Hitzestau führen, vom unschönen Körpergeruch ganz zu schweigen.

• Suchen Sie schattige Plätze oder kühlere Innenräume auf. Verwenden Sie Kühlgeräte, wie z. B. Ventilatoren oder Klimaanlagen sofern vorhanden. 

• Thermophor bzw. Wärmeflaschen eignen sich auch zum Kühlen, wenn Sie sehr kaltes Wasser einfüllen. Sie können sie auch mit ins Bett nehmen und dadurch ein wenig Abkühlung haben.

• Decken Sie sich, falls Sie dies für Ihr Schlafwohlsein benötigen, mit dünnen Leinenbezügen zu und nicht mit Decken und schon gar nicht aus Kunstfaser. Das behindert das Schwitzen bzw. den natürlichen Austausch mit der Luft.

• Lassen Sie tagsüber während der heißen Sonnenstunden Fenster und Jalousien geschlossen. Durchlüften Sie die Innenräume während der kühleren Nachtstunden. 

• Beim Sonnenbaden sollten Sie sich einen Sonnenschirm nehmen.

• Beachten Sie beim Abkühlen im Meer die mitunter großen Temperaturunterschiede zwischen der Wasser- und Lufttemperatur.

• Lassen Sie Kinder, Haustiere oder ältere Menschen niemals in geschlossenen Fahrzeugen zurück. Binnen weniger Minuten heizt sich die Innentemperatur auf ein gefährliches Ausmaß auf. 

• Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen, wie z. B. Sport, schwere Arbeiten etc.

• Tiere: Bedenken Sie beim Gassi gehen, dass ihre Vierbeiner auf dem extrem aufgeheizten Asphalt ihre Pfoten verbrennen können und es eher Folter als Vergnügen wäre. Wenn Sie schon raus gehen, dann suchen Sie schattige Wege oder wählen Sie die frühen Morgenstunden bzw. Abendstunden.

• Trinken Sie ausreichend Wasser, regelmäßig in kurzen Abständen, auch wenn Sie kein Durstgefühl haben.

• Essen Sie keine schweren oder sehr heißen Mahlzeiten, sondern lieber leichte Kost, wie z. B. Salate, kalte Suppen, Obst- oder Gemüsesäfte etc. Meiden Sie kalorienreiche Nahrungsmittel. Essen Sie dafür wasserreiche Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, die reich an Mineralsalzen sind und die durch das Schwitzen verloren gegangenen Salze dem Organismus wieder zuführen.

• Vermeiden Sie alkoholische, koffeinhaltige oder sehr zuckerhaltige Getränke, da diese die Dehydrierung fördern können.

• Achten Sie auf ihr Umfeld, vor allem Säuglinge, Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen, die unter der Hitze besonders leiden könnten. Denken Sie auch an alleinlebende Bekannte und Freunde, insbesondere ältere oder kranke Mitmenschen. Kontaktieren Sie diese eventuell regelmäßig, um sich vom Gesundheitszustand zu überzeugen.

• Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, konsultieren Sie Ihren Arzt auf mögliche Auswirkungen bzw., ob diese die Wärmeregulation ihres Körpers beeinflussen können. Bewahren Sie Arzneimittel an einem kühlen Ort auf, denn Hitze kann die Zusammensetzung und Wirkung verändern.

• Wenden Sie sich im Zweifelsfall bei Unwohlsein an einen Arzt, falls Symptome länger als eine Stunde andauern.

• Mehr Informationen und Notrufnummer unter: 012.

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Verweise

1)Präsident der Ärztekammer von Las Palmas, Pedro Cabrera vom 12. Juli 2023.

2)MoMo System (Sistema de monitorización de la mortalidad diaria)

3)Journal of Applied Physiology

4)Die Berechnung basiert auf einer Übersterblichkeit, die an Tagen bzw. Nächten mit Überschreiten einer definierten höheren Temperatur ermittelt wurde. Hierzu gibt es verschiedene Limits und daher variiert der Wert, je nach zugrundeliegender Werte.

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Ergänzung (Viva Canarias Onlne)

Medikamente können ihre Wirkung bei extremer Hitze verändern. Das Zentrum für „Farmacovigilancia“ hat im Juni ein entsprechende Informationsblatt über betroffene Personengruppen, Medikamente und Aufbewahrungstipps publiziert. Siehe Anhang PDF im Original.