Einst war das Gebiet von San Bartolomé de Tirajana ein Paradies für die Paradeis bzw. die Tomate und über viele Jahrzehnte ein bedeutender Wirtschaftszweig. Der ‚Liebesapfel‘ kam mit der Entdeckung der Neuen Welt im Jahr 1492 auf die Kanaren, so wie viele andere Pflanzen, wie z. B. die Kartoffel, Tabak und die Tomate. Anfänglich wurde sie verdächtigt ‚Liebeswahn‘ auszulösen, weshalb anständige Mädchen diesen Pomme d‘Amour, wie die Franzosen sagten, nicht verzehrten sollten. Spätestens, als ein findiger Italiener die Tomatensoße als ideale Zugabe zu Pasta empfahl, war der Siegeszug in Europa nicht mehr aufzuhalten.
ank dem Klima auf den Kanaren konnte die Tomate ganzjährig gepflanzt und geerntet werden und schon bald wurde sie nach England exportiert.1) Heutzutage ist die bedeutendste Produktion in der Gemeinde La Aldea de San Nicolás anzutreffen.2)
Einen fantastischen Einblick in die Geschichte der kanarischen Tomatenproduktion bietet das „Museo de la Zafra“ in der calle Isla de la Graciosa 33 in Vecindario (Autobahn GC 1 nördlich, Abfahrt C. C. Atlántico nehmen und die erste Ausfahrt rechts auf die Avda. und am dritten Kreisel links hoch, den Hinweisschildern folgen). Geöffnet: Di. bis Fr. von 9.30 bis 13.30 Uhr
Feria de la Zafra“ im Juni 2022
El Tablero war eine der letzten Bastionen der „tomateros“. Seit 1997 zelebrieren die Bewohner von El Tablero, lange Zeit eine Hochburg des Tomatenanbaus, in der zweiten Juni-Woche (Freitag und Samstag) das Volksfest „Feria de la Zafra“ und warten mit einer geballten Ladung Brauchtum auf, wie z. B. Stockkampf (Lucha de Garrote), Volksmusik- und Tanzfeste, Spiele etc. Protagonistin bleibt aber die Tomate.
1)Viva Canarias Nr. 152 „Bewegte Geschichte des Tomatenanbaus auf den Kanaren“
2)Viva Canarias Nr. 174 vom 7.4.2021 - „La
Aldea de San Nicolás, Miradores & Co.“