JUNI: Einbruch Deutscher Gäste, Zunahme bei Spaniern: Im Juni 2019 kamen 60.073 ausländische Touristen weniger auf die Kanarischen Inseln, was einem Rückgang von 5,9 % entspricht. Das Juni-Ergebnis fiel trotz zum Teil starker Zuwächse aus den Ländern Luxemburg, Portugal, Russland, Frankreich und Österreich negativ aus, da die zwei traditionell größten Urlaubernationen starke Rückgänge aufwiesen. Es blieben vor allem deutsche Urlauber aus (-49.855 bzw. -21,3 %). Am schlimmsten betroffen waren die Inseln Gran Canaria (-5,0 %) und Fuerteventura (-13,1 %). Gleichzeitig hat die Anzahl der spanischen Touristen stark zugenommen (82.059), was einem Plus von 11,3 % entspricht und das negative Ergebnis kompensiert und somit leicht positiv abschließt (1,3 %). Es boomen neben den Stränden vor allem auch die Initiativen im Städtetourismus, z. B. von Las Palmas de Gran Canaria (Karneval).
HOCHRECHNUNG 2019
Betrachtet man die ersten sechs Monate 2019, dann ergibt sich ebenfalls ein positives Ergebnis von 1,4 Prozent. Allerdings stellt sich die Situation ähnlich wie im Juni dar, die ausländischen Urlauberzahlen zwar stark zurückgehen (-2,8 %), jedoch von den Spaniern kompensiert werden (8,8 %). Trotz Brexit-Chaos kommen die meisten Gäste nach wie vor aus Großbritannien (2.565.690) und legen um 1,2 % sogar zu. Das größte Wachstum aus Jahressicht 2019 käme demnach aus Österreich (78,6 %), Russland (47,1 %) und Portugal (19,1 %). Die zweitwichtigste Urlaubernation Deutschland verzeichnet 2019 ein Minus von 8,2 Prozent. Es kamen in den ersten sechs Monaten 1.443.636 aus Germanien.
Negativtrend setzt sich fort. Im Jahr 2009 urlaubten 7,9 Millionen ausländische Touristen auf dem Archipel, der bis 2017 jedes Jahr bis zu zweistellige Wachstumsraten verzeichnen konnte (siehe Chart re.). Erstmals 2018 musste man einen leichten Rückgang auf 13,9 Millionen Touristen hinnehmen, der, bewahrheitet sich unsere Jahreshochrechnung, auch 2019 fortgesetzt werden würde.
Teneriffa, Insel der Glückseligen. Traditionell urlauben die meisten Gäste auf Teneriffa und mit hochgerechnet über 5 Millionen Touristen wird für 2019 abermals eine Steigerung von 2 Prozent erwartet. Die Bettenkapazität auf Gran Canaria und Teneriffa ist annähernd gleich, obwohl Teneriffa über deutlich weniger Hotel- und Appartementanlagen verfügt. Ergo: Dort existieren größere Anlagen und mehr davon in der höheren Ausstattungskategorien von vier und fünf Sternen im Vergleich zu Gran Canaria.
Schlecht sieht es für die Inseln Fuerteventura mit einem starken Rückgang von 13,1 % und Gran Canaria mit 5 % aus, die das Ausbleiben der Deutschen am meisten sprüren.
Lanzarote pendelt sich auf das Ergebnis von 2018 ein.
Die schöne und kleine Insel La Palma bleibt stabil und wird zum Jahresende wahrscheinlich ebenfalls ein positives Ergebnis aufweisen.
Anm. d. Red.: Die Daten stammen vom kanarischen Statistikamt (ISTAC) in Zusammenarbeit mit AENA und Promotur. Darin werden die Direktflüge aus dem Ausland (A) getrennt von jenen von der spanischen Urlauber (F) geführt. Wir haben zum Vergleich die ersten sechs Monate kumuliert und auf das Jahr 2019 hochgerechnet.
