Die Covid-19 bedingte extreme Talfahrt der Touristenzahlen der Kanarischen Inseln konnte im September leicht abgeschwächt werden. Betrug der Einbruch kumuliert im Juli 2021 noch 69,20 Prozent, so ist dieser im September auf ‚nur‘ 59,90 Prozent zurückgegangen. Anders ausgedrückt: Anstelle von 16,6 Mio. UrlauberInnen, die im Betrachtungszeitraum des Jahres 2019 kamen, waren es 6,6 Mio.
Inland- vs. Auslandstourismus: Kräfteverhältnis verschoben
Die Ferienzeit ist vorbei und die meisten SpanierInnen gehen wieder ihren beruflichen oder schulischen Verpflichtungen nach.
Ergo: Das Verhältnis des Inlands- vs. Auslandstourismus hat sich zugunsten der AusländerInnen verschoben (siehe Chart u.). Zudem konnte durch die Einrichtung der neuen internationalen Flugverbindungen der Rückgang in den ersten neun Monaten 2021 auf 75,6 % reduziert werden (vs. 84,7 % im Juli).
Hoffnungsvolle Wintersaison
Geschuldet ist dieser positive Trend vor allem der guten epidemiologischen Lage auf dem Archipel, des guten Gesundheitssystems, der Krankenversicherung für alle TouristInnen sowie, nicht zuletzt, der Wiederaufnahme des internationalen Flugbetriebs. Wie schon berichtet, konnte die Tourismusministerin Yaiza Castilla für diese Wintersaison die Kapazitäten mit 140 Flugverbindungen mit anderen Ländern kompensieren (Italien, Frankreich, Slowakei, Holland und Lettland). Dies spiegelt sich bereits in den Touristenzahlen leicht wieder.
Bei den Italienern liegt der Rückgang mit 51,80 % unter dem Druchschnitt, ebenso wie bei den Franzosen (-45,50 %). Auch beim zweitwichtigsten Markt aus Deutschland konnte der Rückgang auf 65,40 % reduziert werden (vs. 75 % im Juli 2019). Diese Faktoren stimmen die Tourismusverantwortlichen hoffnungsvoll. Der einzige Wermutstropfen, die Frage, wie wie sich die epidemiologische Situation in den Ursprungsländern entwickeln wird, bleibt.
Hauptmärkte eingebrochen: Briten, Skandinavier
Besonders schlimm trifft die Kanaren der extreme Einbruch des größten Markts - der britische. Es kamen in den ersten neun Monaten dieses Jahres nur 443.725 UrlauberInnen anstelle von 3,9 Mio. (entspricht einem Minus von 88,60 %).
Noch schlimmer, prozentual betrachtet, ist der Einbruch des skandinavischen Markts (Finnland -98,8 %, Norwegen - 96,8 %, Dänemark -86 % und Schweden -90 %). Zusammengenommen wären aus diesen Ländern in den ersten neun Monaten normalerweise etwa 1 Mio. Gäste gekommen, es waren jedoch lediglich 70.000.
Gran Canaria: Verteilung der Gäste
Die wichtigsten Tourismusgemeinden auf Gran Canaria sind San Bartolomé de Tirajana, Mogán und Las Palmas de Gran Canaria. Auffallend ist die Präferenz der inländischen TouristInnen zur Hauptstadt (siehe Tabelle oben.), während die wenigsten von ihnen Mogán wählen.
Die wichtigsten Tourismusgemeinden (siehe Chart unten)
Legende: M - Mogán, LPA - Las Palmas de Gran Canaria, SBT - San Bartolomé de Tirajana;
Urlauberprofil Gran Canaria
Strand, Meer und Relaxen sind bei den meisten der TouristInnen die Hauptmotivationen für die Wahl der Destination Gran Canaria. Die Hälfte der UrlauberInnen verdienen über 50.000 Euro im Jahr. Die Hauptstadt wird von höheren Einkommensschichten präferiert, während Mogán die meisten AkademikerInnen anzieht. Bewertet man die Gästezahl und Aufenthaltsdauer, dann würden 59,1 % des Volumens auf die Gemeinde San Bartolomé de Tirajana entfallen, 23,1 % auf Mogán, 15,3 % auf die Hauptstadt und 2,5 % auf die restlichen Gemeinden. Etwa zwei Drittel aller TouristInnen übernachten in Hotels und ein Drittel in Appartementanlagen (Extrahotelero).
Durchschnittlicher Aufenthalt: Am längsten bleiben die UrlauberInnen in den Gemeinden Mogán (8,1 Tage) und San Bartolomé de Tirajana (8 Tage) und am kürzesten in der Hauptstadt (3,4 Tage).