Wer nicht einen ganzen Tag für einen Ausflug investieren kann - oder will - dem empfehlen wir eine Erkundung vom Valle de Fataga als eine perfekte Alternative mit sieben guten Gründen, die sich in nördliche Richtung aneinander reihen. Die Fahrt beginnt unspektakulär vorbei an mondlandschaftähnlichen Bergrücken und schlängelt sich sanft hoch bis sich schon nach etwa sechs Kilometern sich der erste Stopp anbietet. Um sich das Vergnügen auf der kurvenreichen Fahrt durch manch verwegenem Wochenendausflügler (verwegene Motorrad- oder Autofahrer) nicht trüben zu lassen empfehlen wir auf jeden Fall einen Ausflug während der Woche. Die Straßen wurden in den letzten Jahren renoviert und dadurch nicht mehr so furchteinflößend.
El Mundo Aborigen (1)
Die wenig bekannte Welt der Altkanarier wurde auf einem 100.000 Quadratmeter großen Areal als Themenpark mit über hundert lebensgroßen Figuren nachgestellt. Dabei wurde eine Siedlung nachgebaut und das Alltagsleben, die Gesellschaft und die Kultur entsprechend inszeniert. Schon die erhabene Lage von El Mundo Aborigen1) und der sich damit ergebende herrliche Blick auf die Umgebung zahlen sich für einen Besuch aus. ( siehe Wiedereröffnung El Mundo Aborigen: Themenpark der Altkanarier )
Mirador Degollada de las Yeguas (2)
Etwa einen halben Kilometer weiter befindet sich der zweite obligatorische Stopp und zwar die Aussichtsplattform Degollada de las Yeguas von wo aus sich ein spektakulärer Blick auf das Tal von Fataga bietet bzw. in südlicher Richtung auf die ‚Sahara‘, die Küste. Das Tal der tausend Palmen schneidet sich durch nicht enden wollende Gebirgsketten, die in den morgendlichen Stunden durch das goldschimmernde Licht scharfe Licht/Schatteneffekte erzeugen und eine besonders zauberhafte Kulisse schaffen.
Gräberfeld „Necrópolis de Arteara“ (3)
Entlang eng geschwungener Serpentinen führt der Weg beharrlich bergabwärts bis sie nach wenigen Kilometern in der Talsenke das Hinweisschild Arteara2) entdecken. Ebendort - auf km 37,5 - biegen Sie links ab und folgen einer schmalen teilweise einspurigen Straße durch die Ansiedlung. Sie gelangen zum Gräberfeld „Necrópolis de Arteara“. Die Altkanarier pflegten ihre Toten außerhalb der Siedlungen, entweder in Höhlen oder in Gräberfeldern, zu bestatten, wie in diesem Fall. Dieses „Malpais“, schlechtes Land, eignete sich gut dafür. Allerdings sind die typischen Steintürmchen im Laufe der Zeit geschrumpft. Nichtsdestotrotz sind einige Grabhügel noch erkennbar und ein Trampelweg führt durch das Areal und ist mit Informationstafeln versehen. Allerdings bedarf der Weg einer gewissen Trittfestigkeit aufgrund der Steine und des Gerölls. ( siehe Wiedereröffnung des Gräberfelds von Arteara )
Valle de Fataga: Tal der 1000 Palmen (4)
Das nächste Stück fahren wir durch das Valle de Fataga, das von etlichen kanarischen Dattelpalmen übersät ist und dem Valle den Beinamen „Tal der 1000 Palmen“ brachte. Wir passieren die Kamelfarm, die Touristen eine Kamelsafari-Tour bietet. Eigentlich handelt es sich bei den „Camellos“ um Dromedare, wie wir Ihnen bereits in unserem Bericht über den größten Züchter auf den Kanaren präsentieren durften.3)
Vor etwa zwei Jahren hat sich eine Aloe Vera Farm hier angesiedelt, in der dieses „heilbringende“ Gewächs, fein säuberlich, in akribisch exakten Linien, mustergültig, in ökologischer Weise gepflanzt und produziert wird.
Der kleine Ort Fataga versprüht mit seinen engen Gassen, den alten Gebäuden und der ländlichen Atmosphäre einen zauberhaften Charme, obwohl die meisten Touristen nicht von der Hauptstraße abweichen. Sie halten, um zu rasten, in einem der Souvenirshops ein Andenken zu erwerben oder sich mit regionalen Gerichten zu stärken.
Unser Tipp: Restaurant Albaricoque, das eine schöne Aussichtsterrasse hat und kanarisches Essen par excellence zu moderaten Preisen bietet.
Der fünfte gute Grund für einen Ausflug nach Fataga ist die Finca La Fuente und Rika Berg Valle de Fataga: Finca La Fuente: Zu Besuch im ‚Farm Shop‘ (5)
Foto 01: Ausblick vom Mirador Degollada de las Yeguas
Foto 02: Palmenhain im Valle de Fataga
Foto 03: Gräberfeld Arteara im Valle de Fataga
Foto 04: Öko-Aloe Vera Finca
Foto 05: Blick auf Fataga vom Norden aus
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Quellverweise (nachzulesen: www.viva-canarias.es)
1)Viva Canarias Nr. 108 vom 2.12.2016 „Wiedereröffnung El Mundo Aborigen“
2)Viva Canarias Nr. 134 vom 23.2.2018 „Archäologiepark von Ansite im Valle de Fataga“
3)Viva Canarias Nr. 28 vom 1.2.2013 „Kamelsafari, mit dem Wüstenschiff auf Tour“