In diesem Sommer hat die Verkehrsdirektion Spaniens (DGT Dirección General de Tráfico) erstmals auch Drohnen zum Einsatz gebracht. Insgesamt wurden 1.324 Geschwindigkeitskontrollen implementiert, 548 mit mobilen Radargeräten ausgestattet, 12 Helikopter und 764 feste Radarkontrollstationen, 216 Mobile Kameraüberwachungen und 11 Drohnen zur Regulierung und Verkehrsraumüberwachung (3 davon mit der Möglichkeit von Anzeigen).
Alkohol am Steuer
Europa ist der Kontinent mit dem höchsten Bierkonsum der Welt. Die Liste führt Tschechien mit fast 140 Litern pro Person und Jahr an, danach folgen Österreich und Deutschland (> 100 Liter), Spanien liegt etwas abgeschlagen bei 48 Liter. Weltweit führend ist die Iberische Halbinsel dafür in der Produktion und im Konsum von alkoholfreiem Bier.
Wenn niemand in Europa betrunken Auto fahren würde, dann könnten jedes jahr 5.000 Menschenleben gerettet werden. Elf Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle aufgrund von Fahren unter Alkoholeinfluß zurück. Die Liste der meisten Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner führt Italien an (55), gefolgt von Frankreich (48) und auf dem dritten Rang liegt bereits Spanien (39). Das ging aus einer jüngsten Studie des Europäischen Technischen und Wissenschaftlichen Zentrums ETSC (European Transport Safety Council) hervor. Spanien zieht daraus seine Lehren und hat eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. In der von der spanischen Verkehrsdirektion DGT (Dirección General de Tráfico) herausgegebenen Publikation Nr. 44 „Seguridad Vial“ sind einige Erkenntnisse gelistet. Die staatliche Sicherheitsbehörde der Verkehrsdirektion stellte fest, dass ein Drittel aller Verkehrstoten in Spanien aufgrund des Lenkens eines Fahrzeugs unter Einfluss von Alkohol zurückzuführen sind und 38 % davon waren unbeteiligte Verkehrsteilnehmer.
Noch ein überraschendes Faktum: Obwohl Jugendlichen der Konsum von Alkohol untersagt ist, haben zwei von drei im Alter von 14 bis 18 Jahren innerhalb der letzten 30 Tage Alkohol konsumiert. Männliche Jugendliche in diesem Alter trinken vier mal so viel wie weibliche. Eine der Maßnahmen, die vom ETSC stark befürwortet wurde ist Alcolock, das in Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Schweden und Polen praktiziert wird. Dabei werden Programme zur Rehabilitierung von Alkoholsündern implementiert, insbesondere bei Wiederholungstätern. Dabei wird ein wichtiger Punkt, dass es automatische Systeme gibt, die das Starten des Fahrzeugs verhindern, solange nicht der Alkoholgehalt mit einem speziellen Gerät - „Interlock“ oder „Alcolocks“ - überprüft wurde. Nur, wenn der Fahrzeuglenker kein Alkohol konsumiert hat, lässt sich das Fahrzeug starten. Neben den Verkehrssündern kommt in einigen Ländern Europas dieses System auch für Berufsfahrer zum Einsatz oder für jene, die delikate Transporte zu verantworten haben.
Die effektivsten Maßnahmen im Kampf gegen Alkohol am Steuer sind vor allem in der Kombination aus folgenden dreien begründet:
- intensive Kontrollen
- temporärer Entzug der Fahrzeuglenkerberechtigung und
- Nachschulungen/Bewusstseinsbildung von Verkehrssündern