Wie schon mehrfach erwähnt veranstaltet die Inselregierung das beliebte Wanderfestival, dass in diesem Jahr vom 8. bis zum 12. November 2017 stattfinden wird. In die wunderschöne Vulkan- und Weingegend entführten wir Sie im ersten Teil unserer Wanderserie (siehe Ausgabe Nr. 123). Dieses Mal stellen wir Ihnen zwei Routen vor.
Die Wanderung "Talroute" führt Sie in den Nordwesten der Insel und beginnt bei der entzückenden Städtchen Agaete in der gleichnamigen Gemeinde. Fischerei und Landwirtschaft sind dort noch die Säulen der regionalen Wirtschaft. Wer fangfrischen Fisch liegt, der ist in in Puerto de las Nieves bestens aufgehoben. Das schmucke Hafenstädtchen wacht nur bei Einlaufen der Fähren (z. B. Fred Olsen) auf. Mit seinen weißen Häuschen und den blauen Fenstereinrahmungen könnte es auf Mykonos stehen. Wir schlendern aber nicht entlang des Valle de Agaete, in dessen fruchtbaren Tal Wein, Zitrusfrüchte und Kaffee angebaut wird, sondern uns auf die Steigung bis zu „La Era de Berbique“. Dafür sind etwa 400 Höhenmeter zu meistern, womit man diese Wanderung eher mittelschwer betrachten kann.
Sehenswertes in der Umgebung
• Archäologiepark von Agaete
Am 16. April 2013 wurde ein sehenswerter Archäologiepark hinter dem Pueblo de Agaete eröffnet. Es ist das bedeutendste Gräberfeld des Archipels. Auf einem ein Quadratkilometer großen Areal befinden sich 676 teilweise gut erhaltene Gräber der Altkanarier. Das Gebiet auf dem sich die „Necrópolis del Maipés“ befindet, setzt sich mit dem dunklen Gestein optisch deutlich von der Umgebung ab. Es befindet sich auf „schlechtem Land“, denn davon leitet sich Maipés (von mal pais) ab. Es gibt zwei mögliche Wege: Ein regulärer und ein spezieller für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen.
Geöffnet: Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr (April bis September bis 18.00 Uhr)
Eintritt: 4 Euro (ermächtigt zu nochmaligem Besuch für ein ganzes Jahr), 2 Euro für Senioren und Gruppen über sechs Personen (in letztem Fall ist eine Anmeldung empfehlenswert unter der Rufnummer: 638 810 591
Mehr Infos: www.necropolisdearteara.com
• Kaffeefinca Los Berrazales
Das Familiengut „Finca Los Berrazales“ befindet sich etwa in der Mitte des Valle de Agaete und wird in fünfter Generation bewirtschaftet. Das etwa zwölf Hektar große Areal führt nunmehr vom Spross Víctor Lugo Jorge. Sein Herz schlägt für den Anbau von Wein und Kaffee gleichermaßen. Seine Weine sind viel beachtet. Sieben Sorten werden in dieser Bodega gekeltert. Im Jahr 2011 erhielten Sie beim kanarischen Weinwettbewerb Agrocanarias die Goldauszeichnung in der Kategorie halbtrocken des Jahrgangs 2010 („Medalla de Oro en la Categoría Semiseco 2010“).
Inzwischen hat man sich gut auf den Empfang von Gästen eingerichtet und organisiert kurzweilige Führungen (mehrsprachig).
Kontakt
Kaffeefinca „Finca La Laja“ bzw. Los Berrazales
35480 San Pedro in Valle de Agaete, Gran Canaria.
Anm.: Führungen mit Wein- und Kaffeedegustation (ab 2 Personen) nur nach telefonischer Voranmeldung bei Víctor Lugo. Tel.: 628 922 588, E-Mail: lugojorge3@hotmail.com
www.cafedeagaete.es
DIE INAGUA ROUTE
Die „Inagua Route“ eröffnet am 8. November das diesjährige Festival und führt durch das gleichnamige Naturschutzgebiet im Südwesten der Insel. Es ist eine bergige und trockene Gegend und der Regenmangel während der letzten Monate hat eindeutig seine Spuren hinterlassen, wie wir uns vergangene Woche überzeugen konnten.
Sie beginnt an der Degollada de La Aldea und führt zum Hauptstädtchen La Aldea de San Nicolás. Blickt man hoch auf die steilen und bergigen Gipfel, kann man sich nicht vorstellen, wie die Einheimischen dort einen Weg fanden. Diese Wanderung führt auf Pfaden, die die umliegenden Siedlungen mit der Gegend der Berggipfel im Südwesten der Insel verbanden und muss dem Schwierigkeitsgrad hoch eingestuft werden. Dafür wird man mit spektakulären Ausblicken belohnt und gemeinsam ist alles einfacher zu schaffen, als alleine. ï Die neue Autobahn im Westen
Im April dieses Jahres erf¸llte sich mit der Fertigstellung der ersten Phase der Autobahn ein langgehegter Wunsch f¸r die Bevˆlkerung von La Aldea de San Nicol·s de Tolentino. Durch die schlechte Anbindung und die ˆrtliche Abgeschiedenheit ist das Bergst‰dtchen authentisch geblieben und von Touristenmassen verschont. Allerdings war es f¸r die Einheimischen mitunter schneller auf der Nachbarinsel Teneriffa einzukaufen, als die endlosen Serpentinen an der Westk¸ste zu fahren. Das macht zwar als Tourist Spafl, die schˆnen Ausblicke der steilen K¸stenabschnitte zu genieflen, ist aber f¸r den Alltag beschwerlich.
Die Autobahn wurde mit einem Budget von 98 Millionen Euro realisiert und umfasst einen sieben Kilometer langen Tunnel, dem l‰ngsten des Archipels. In nur zwanzig Minuten f‰hrt man heute einen Teilabschnitt, der einst ¸ber 190 Kurven beinhaltete und f¸r den man Stunden benˆtigte.
Abgeschieden und Entzückend: Playa de La Aldea
Bei unserer Erkundungstour haben wir den kleinen K¸stenort an der Playa de La Aldea entdeckt. Dunkle, fast schwarze, runde Steine bedecken den menschenleeren Strand. Der Gem¸tlichkeit halber wurden einige Holzterrassen und ein Steg angelegt. Hier steht die Zeit still, die Menschen aber nicht. Echte Gastfreundlichkeit kˆnnen Sie hier noch erleben.
Tipp: Wir wurden bestens betreut im Restaurant Esther, direkt am Strand. Kˆstlich kanarische Spezialit‰ten und die besten Kroketten ¸berhaupt. Das Nachbarlokal ist ein Fischrestaurant und gehˆrt ebenfalls der Familie. Highlight: Der fangfrischer Fisch!