Viva Canarias Online 11.4.2020 | 17.39 h MEZ-1 | Heute morgen landete erstmals ein Direktflug aus China auf Gran Canaria und brachte weitere 18 Tonnen Sanitätsmaterial, die fünfte Direktbestellung der Kanarischen Inseln, die aus Eigenmitteln finanziert wurden. Die Regionalregierung hat bisher 18 Millionen Euro investiert.
Mit den Lieferungen des Gesundheitsministeriums aus Madrid verfüge laut Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres der Archipel nun über genügend Material, um die nächsten Wochen die Gesundheitseinrichtungen für die Bekämpfung von COVID-19 zu versorgen. Das Material wird anteilig natürlich auch an die anderen Inseln verteilt.
Insgesamt erhielten die Kanarischen Inseln mit diesen fünf Lieferungen 2.626.000 OP-Masken, 58.200 Diagnose-Kits, 7.500 Schutzschirme für das Gesicht, 4.000 Schutzgläser, 505.000 Einmalhandschuhe aus Nitril, 81.620 FFP2-Mundschutzasken, 26.200 Kunststoff-Operationskittel, 1.700 Overalls, 28 Atemschutzmasken für Patienten sowie 1.750 Tupfern für die Probenentnahme zur Durchführung diagnostischer PCRs, 100.000 Wattestäbchen und 36.000 EPIs und vor allem die neuen PCR Tests.
PCR - mehr Tests, schnelle und sichere Methode
Die Lieferung umfasste darüber hinaus 20.000 der neuen PCR Tests, mit denen die tägliche Testkapazität von derzeit 800 bis 1.000 signifikant erhöht werden kann. Der Unterschied von Schnelltests vs. der PCR-Methode liegt neben der Zuverlässigkeit durch die hohe Sensitivität vor allem auch in der Zeit, bis die Ergebnisse vorliegen. Schon 15 Minuten nach der Durchführung könne mit diesen neuartigem und zugleich sicheren Verfahren festgestellt werden, ob eine Person mit dem Coronavirus infiziert ist. Das ist insbesondere für die systemkritischen Berufe und das Gesundheitspersonal enorm wichtig, denn bisher sind auf den Kanaren schon über 380 wegen COVID-19 hospitalisiert.
PCR steht für Polymerase-Ketten-Reaktion (Polymere chain reaction), in der die molekulare Feinstruktur der Erbsubstanz der DNA Desoxyribonukleinsäure untersucht wird und das Erbgut des Virus anzeigt wird, sofern vorhanden bzw. infiziert. Ausgewertet werden diese in den Labors der Universitätskrankenhäuser Hospital Universitario de Canarias (HUC) auf Gran Canaria sowie Hospital Universitario Nuestra Señora de La Candelaria (HUNSC) auf Teneriffa.
Die Kanarischen Inseln verfügen nun auch über die Möglichkeit von Antikörpertests, die in spezifischen Fällen ergänzend durchgeführt werden sollen. Dabei handelt es sich im Prinzip um Eiweißstränge, die sich ausbilden, wenn eine Person die Krankheit erfolgreich bekämpft hat und danach - zumindest für eine gewisse Zeit - immun zu sein scheint. Damit könne man all jene Personen identifizieren, die vielleicht aufgrund milder oder asymptomischer Ansteckung das Virus erfolgreich bekämpft hat. Antikörpertests sind insbesondere für Screening-Maßnahmen bzw. für epidemiologische Studien der Bevölkerung erforderlich, wenn die Phase der Deeskalation und Rückführung in die ‚neue Normalität‘ beginnt. jm
Echtzeit Reporing Dashboard
Am 7. April 2020 launchte das Gesundheitsministerium ein Dashboard, das die Coronavirus Fallzahlen in Echtzeit bis auf Gemeindeebene zeigt: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln