Nach der sehr schwierigen Zeit, die uns die SARS-CoV-2 Pandemie über einen langen Zeitraum beschert hat, können wir endlich ein beinahe normales Leben führen. Dies haben wir u. a. der sehr hohen Durchimpfungsrate von etwa 90 Prozent zu verdanken, die das Infektionsgeschehen auf den Kanaren auf ein niedriges Niveau getrieben hat. Auch die Hospitalisierungen sind deutlich gesunken.
In vielen Bereichen, von Tourismus bis hin zu Kultur und Sport, wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen. Dies stimmt viele Menschen positiv und diese Gesinnung, gepaart mit dem herrlich sonnigen Wetter, sorgt auf dem Archipel für eine wahrhafte Aufbruchsstimmung.
Natürlich ist mir bewußt, dass dies nach Schönfärberei klingt. Aber: Jammern nützt niemandem. Besser ist es, hoffnungsfroh in die Zukunft zu blicken und die Energie auf Positives zu fokussieren.
Tourismus nimmt wieder Fahrt auf
Den extremen Einbruch bei Gästen konnte Yaiza Castilla, die Tourismusministerin der Regionalregierung, größtenteils kompensieren. Für die diesjährige Wintersaison wurden 7,8 Mio. Sitzplätze auf 140 internationalen Flugverbindungen fixiert, also fast so viele wie in den Pre-Covid-19 Jahren. Die Kompensation der weggefallenen Briten erfolgte durch neue Verbindungen mit Italien, Lettland und der Slowakei. Die Notlage hat somit auch zu etwas Positivem geführt, indem die enorme Abhängigkeit von einzelnen Traditionsmärkten (wie z. B. Großbritannien) reduziert werden konnte.
Kanarischen Inseln: Eine sichere Destination
Die dynamischen Entwicklungen der epidemiologischen Situation auf den einzelnen Inseln konnte mit einem konsequenten und transparenten Krisenmanagement jeweils rasch kontrolliert werden. Alle Eilande befinden sich in der sogenannten „neuen Normalität“, also auf Level 1 des 4-stufigen Ampelsystems. Dadurch wird eine größtmögliche Freiheit ermöglicht, wenngleich in einigen Bereichen die Auswirkungen der Pandemie, wie z. B. die Pflichtung der Nasen-Mundschutzmasken in geschlossenen Räumlichkeiten, zum Tragen kommen.
Seit 15. Oktober 2021 ist es nicht mehr notwendig beim Check-In in touristischen Beherbergungsbetrieben ein Zertifikat vorzulegen (geimpft, getestet oder genesen).
Die im August vorigen Jahres für TouristInnen aus dem In- und Ausland abgeschlossene Krankenversicherung im Falle einer Ansteckung mit dem SARS-Cov-2 Virus wurde um ein weiteres Jahr verlängert und richtet sich an alle, sofern der Aufenthalt nicht länger als 30 Tage umfasst.
Stehenbleiben heißt Stillstand: Es geht weiter!
Die durch die Pandemie erzwungene Pause der Geschäftstätigkeiten in vielen Bereichen nutzten Unternehmen, öffentliche Einrichtungen sowie Privatpersonen dazu, längst Überfälliges zu renovieren oder ihre Pläne in die Realität umzusetzen. Es wurde an jeder Ecke gebaut und das spiegelte sich auch in den Beschäftigungszahlen der Baubranche wieder, einer der „Winner“ der Pandemie.
Auf Gran Canaria ist einiges im letzten Jahr forangeschritten, wie z. B. die fertiggestellte Promenade von Arguineguín in Richtung Anfi del Mar oder die Umgehungsstraße von Las Palmas de Gran Canaria zur städtischen Verkehrsberuhigung.
Fertiggestellt wurde „La Onda Atlántica1), eine optisch ansprechende Fußgängerüberführung vom Hafen bis zum Las Canteras Strand, die sicherlich bald zu einer Touristenattraktion wird (Foto 01).
Die Gemeinde La Aldea de San Nicolás2) wartet mit gleich drei neu errichteten Aussichtsplattformen auf, die unter dem Titel „Astra Aldea“ selbst die Herzen der ‚Sterngucker‘ glücklich machen sollen (Foto 02).
Ein weiterer neuer Mirador wurde auf dem Platz vor dem Leuchtturm „Faro de Punta Sardina“3) an der Nordwestküste in der Gemeinde Gáldar erbaut. Die Natur demonstriert dort,unter tosenden Winden mit mächtigen Wellen, wer der Boss ist. Wenn das Meer an manchen Tagen ruhiger ist, nutzen die (meiner Meinung nach) mutigen Einheimischen Felslücken als Naturschwimmbad, Wassermassage inklusive (Foto 05).
Meist ist jedoch der Wellengang hier viel zu stark und trotzdem lohnt sich ein Zwischenstopp, denn der Ausblick auf die beeindruckende Steilküste im Inselwesten von Gran Canaria lässt einen Raum und Zeit vergessen, während die Gischt in einem gleichmäßigen Rhythmus tosend auf die Küste trifft, nur um sich anschließend sanft zischend wieder ins Meer zurückzuziehen. Noch reizvoller ist dieser Müßiggang zum Sonnenuntergang.
Wer pittoreske Szenen zu schätzten weiß, wird vom nahe gelegenen Fischerdorf Sardina del Norte4) begeistert sein (Foto 03). Bekannt ist es vor allem bei den Einheimischen als Hotspot für Taucher bzw. als beliebtes Ausflugsziel in eines der Restaurants, wo frischer Fisch auf der Tagesordnung steht. jm
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Verweise - nachzulesen auf unserer
Webseite unter: www.viva-canarias.es
1)Viva Canarias Nr. 174 vom 2.3.2021 - „Neuer Blickfang: Fußweg am Hafen „La Onda Atlántica“
2)Viva Canarias Nr. 174 vom 2.3.2021 - „La Aldea de San Nicolás: Neue Aussichtsplattformen eröffnet“
3)Viva Canarias Nr. 181 vom 1.11.2021 - „Brachiales Meer am Leuchtturm von Sardina del Norte“
4)Viva Canarias Nr. 113 vom 1.8.2018 „Sardina del Norte, ein verführerisches Fischerdorf“