Diese emblematische, an der Rückseite der Kathedrale Santa Ana gelegene, Casa de Colón ist ein beliebtes Fotomotiv und zudem das meistbesuchte Museum der Kanaren. Es verfügt über einen umfangreichen Fundus, der die dauerhaft ausgestellten Exponate mittels Sonderausstellungen bereichert. Dieser einstige Gouverneurspalast in der Altstadt Vegueta von Las Palmas de Gran Canaria wurde erst in den 1950-er Jahren nach einer Zusammenlegung der umgrenzenden historischen Gebäude und umfassenden Renovierungsarbeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist Museum und zugleich Zentrum für Amerikastudien mit angeschlossener Bibliothek.1)
Aktuell läuft eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Welcoming Heritage“, die eine repräsentative Auswahl aus etwa 240 Schenkungen und Nachlässen, die in den Jahren 2019 bis 2022 eingegangen sind, beinhaltet. Die Inselregierung würdigt mit der Exposition einerseits den Wert der Werke und andererseits das Gönnertum der Menschen, die diese wertvollen Kunstschätze kostenlos überlassen haben.
Darunter befinden sich u. a. 13 Gemälde namhafter KünstlerInnen, wie z. B. von Antonio Padrón, José Luis Luzardo, Antonia Arbonies Avilés, Vinicio Marcos, Rafael Monagas und Agustín Alvardo Janina. Erwähnenswert ist zudem die wunderbare Sammlung von knapp 100 Zeichnungen des gran-kanarischen Künstlers Plácido Fleitas, die eine Retrospektive seines ganzen Schaffens darstellen.
Weitere Skizzen stammen von Manolo Millares und Tony Gallardo. Auch Skulpturen wurden gestiftet wie beispielsweise von Chano Navarro (Don José del Cansancio, 1994-1995), von Pedro Santana (Zigenarc huvud, 1997) oder die beeindruckende Installation „Solidaridad“ von Félix Reyes, die aus mehr als 3000 weißen, 20 cm hohen Alabasterfiguren besteht und jede für eine reale Person aus dem Umfeld steht, wie z. B. Familienmitglieder, Freunden, Nachbarn etc.
Unter den Vermächtnissen sticht jenes von Josefa Rodríguez Lisón heraus und zwar ein wunderschönes Barockbild des Jesuskindes aus der Schule des andalusischen Künstlers Juan Martínez Montañés (1568-1649).
Zu den Schenkungen zählen auch ca. zwanzig kleine Figuren des präkolumbischen Amerikas von Carlos Sánchez Méndez, die den Fundus in der Krypta der Casa de Colón ergänzen.
Bis 18. September
Sonderausstellung „Acogiendo Patrimonio“. Adresse: Casa de Colón, c/Colón 1, Las Palmas de Gran Canaria
Geöffnet: Mo. - Fr. von 10 - 21.00 Uhr, Sa. bis 18.00 Uhr, So. und Feiertage bis 15.00 Uhr. Eintritt: frei.
Bildunterschriften:
- Huida a Egipto (Flucht nach Ägypten). Maestro de la Leyenda de Santa Catalina (1490 - 1495)
- La Balsa del espejismo (Wundersames Floß). José Luis Luzardo (1995)
- Skulpturensammlung „Solidaridad“. Felix Reyes (2005 - 2007)
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1)Viva Canarias Nr. 37 vom 7.6.2013 „Kolumbushaus: Meistbesuchtes Museum