Ausgabe Nr.
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J M upload 27.03.2019, Viva Edition 150 | Print article

Zahlungen mit Kreditkarte oder Bar, was ist erlaubt, was nicht?

KREDITKARTENZAHLUNGEN

• Ist ein Unternehmer verpflichtet, Kreditkartenzahlungen zu akzeptieren? Nein. Es gibt nur einige wenige regulierte Sektoren, wie z. B. die Taxis in Barcelona, Málaga und Madrid, wo es Gemeindeverordnung gibt.

• Ist ein Unternehmen verpflichtet, einen Hinweis auszuhängen, dass keine Zahlungen mittels einem Kartenlesegerät (Kreditkarten, Bankomat etc.) akzeptiert werden? Nein. Zwar wird das von der Spanischen Nationalbank empfohlen, damit Kunden evtl. vor dem Konsum den nächstgelegenen Bankomaten aufsuchen können, um sich Bargeld zu holen, es ist aber nicht verpflichtend notwenidt einen Hinweis auszuhängen. Der Kunde muss, falls er kein Bargeld mit sich führt, sich vor dem Konsum vergewissern, dass Kartenzahlungen akzeptiert werden.

• Ist es gesetzlich zulässig, dass Mindestumsätze für Kreditkartenzahlungen vorgegeben werden? Ja. Jedes Unternehmen kann selbst die Rahmenbedingungen definieren (Limits und welche Karten akzeptiert werden),

wenn es diese an einem sichtbaren Platz im Geschäft aushängt. Falls  Limits nicht ausgehängt werden, ansonsten aber Kreditkarten akzeptiert werden, dann können bzw. dürfen die Kunden dort auf jeden Fall mit Karte zahlen.

• Darf ein Unternehmer Gebühren für Zahlungen mittels Kreditkarte berechnen? Nein, in keinem Fall! Diese Regelung gilt seit 2014. Kontrollieren Sie ggfs. ihre Abrechnungen und vergessen Sie nicht zu reklamieren, falls Gebühren verrechnet wurden.

• Warum sträuben sich viele Unternehmer Kreditkarten zu akzeptieren? Der Grund liegt in den Gebühren, die von den Kreditkartenfirmen berechnet werden (Agio), wenngleich diese in den letzten Jahren sukzessive gesenkt wurden. Unternehmer müssen bewerten, ob aufgrund Nicht-Akzeptierens von Kreditkarten entgangene Umsätze unternehmerisch sinnvoll sind.

Bargeldzahlungen

Selbst bei Bargeldzahlungen kann man (häufig auf den Kanarischen Inseln) mitunter mit Problemen konfrontiert werden, insbesondere bei Geldscheinen mit höherem Wert (z. B. 200 Euro, 500 Euro).

Die spanische Nationalbank stellt klar, dass alle Unternehmen alle Geldscheine akzeptieren müssen. Gleichzeitig weist sie auf das Prinzip der „Fairness“ hin. Das bedeutet, dass man Anstandshalber beispielsweise in einem Kiosk eine Zeitschrift nicht mit einem 500 Euro Schein zahlen soll.

• Münzen: Kein Geschäft ist verpflichtet Zahlungen mit mehr als 50 Münzen zu akzeptieren.

Quellen:  OCU ist mit 300.000 Mitgliedern die größte Konsumentenvereinigung Spaniens mit Rechtsschutzfunktionen. (Organización de Consumidores y Usuarios. OCU Ediciones S.A.), www.ocu.org
http://www.ocuconsumity.com/dinero/aceptar-pago-tarjeta-no-es-obligatorio/