Eine unserer Expeditionstouren führte uns dieses Mal zum samstäglichen Bauernmarkt von Arucas, der sich auf der Versuchsfarm der Inselregierung befindet. Regelmäßig werden die Markttage auch unter ein Motto gestellt, wie z. B. „Fresas de Canarias“ (Kanarische Erdbeeren) sodass dann diese landwirtschaftlichen Produkte schwerpunktmäßig vertreten sind und man so die Gelegenheit hat, sich einen Überblick über die Vielfalt zu verschaffen.
Auf diesem urigen Markt werden natürlich auch regionale Käsesorten, Weine und verschieden Gemüse- und Pflanzenarten angeboten. Hier entdeckten wir eine für uns bisher unbekannte Frucht. Groß und grünschalig erinnert sie an eine Quitte. So etwas haben wir noch nie vorher gesehen und fragten beim Obsthändler sogleich nach. Er erklärte uns, dass es sich um die Zapote Blanco (Weisse Zapote, bot.: Casimiroa edulis) handelte und liess uns sofort probieren.
Frucht á la Vanillepudding?
Zunächst konnten wir den Geschmack nicht wirklich einordnen, doch die Konsistenz des Fruchtfleisches erinnert an Vanillepudding. Wer über besonders feine Geschmacksnerven verfügt, der wird bei weiteren Proben eventuell auch noch einen Hauch weiße Schokolade, Pfirsicharoma oder grüne Banane erkennen. Und nun konnten wir uns auch vorstellen, dass die Frucht nach der Lagerung im Kühlschrank für den Verzehr als gesunder Eiscremeersatz hervorragend geeignet ist. Denn trotz der cremigen Konsistenz, enthält die Frucht kaum Fett (lediglich 0,1 % pro 100 g). Einfach Frucht halbieren und auslöffeln.
Immergrün und fruchtig lecker
Ursprünglich kommt die Zapote Blanco aus Mittelamerika, genauer aus Mexico und gehört zur Familie der Rautengewächse, wie die Zitrusfrüchte auch, enthält aber, im Gegensatz zu diesen, kaum Säure. Sie wächst an immergrünen Bäumen, die etwa 5 bis 15 Meter hoch sind. Zu den Sapotengewächsen zählen verschiedene Arten und so gibt es den Breiapfelbaum, die Schwarze Sapote, die Südamerikanische oder Gelbe Sapote und eben diese Weiße Sapote, die hier auf den Kanaren prächtig gedeiht. Die Hauptanbaugebiete der Zapote Blanco sind Hawaii, Südafrika, Australien und Israel.
Die Wundermedizin der Azteken
Schon die Azteken wussten um die heilenden Kräfte dieser Frucht und nutzen sie vorrangig als Schlafmedizin, da ihre Inhaltsstoffe nervenberuhigend, entspannend und blutdrucksenkend wirken.
Zudem ist die Frucht reich an Vitamin A und C (20 mg auf 100 g Frucht), was der Stärkung des Immunsystems zugute kommt. Wichtige Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe stabilisieren den Kreislauf und können sogar Krebszellen bekämpfen.
Die Schale und die Kerne sind ungeniessbar. Aus den getrockneten Blättern lässt sich jedoch schnell ein entspannender Tee bereiten. Man findet die Frucht Zapote Blanco nur auf ausgewählten Märkten, wie z. B. auf jenem in Arucas. Es lohnt sich, die Frucht einmal zu probieren. Nach dem Kauf sollte sie allerdings innerhalb von 3 Tagen verzehrt werden, da sie nicht sehr lange haltbar ist.
Wir wünschen guten Appetit!
Anna Iliewa
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Siehe auch
Guave: Von den amerikanischen Tropen auf die Kanaren
Avocados - immer ein Leckerbissen
Avocados: Grünes Gold der Kanaren
Erfrischende Vitamin-Granate: Granatapfel
Telde - die Hochburg der Naranjas, die besten Orangen der Welt
GANZ Feige: Die sinnliche Versuchung
Kaktusfeigenpüree, der Star zur knusprigen Entenbrust