Die ‚kleinen’ Kanarischen Inseln haben im Vergleich zu Spanien einen marginalen Anteil in der Fischzucht, jedoch ein beachtliches Wachstumspotenzial. Im Jahr 2020 wurde ein Umsatz von 41,27 Mio. Euro mit primär zwei Fischsorten erwirtschaftet. Dabei nimmt den größten Anteil der Wolfsbarsch (Lubina) mit 82,54 Prozent der Menge ein und danach die Goldbrasse (Dorada) mit 17,46 Prozent.
Seit 2014 gab es einen jährlichen Anstieg der Produktionsmenge, die 2017 mit etwa 9.000 Tonnen ihren Spitzenwert erreichte und im Jahr 2020 auf 6.732 Tonnen sank.
Der meiste Fisch wird auf Gran Canaria gezüchtet, gefolgt von Lanzarote, Teneriffa und La Palma. Auf El Hierro, La Gomera und Fuerteventura werden keine Aquakulturen betrieben. Obwohl sich die Menge reduziert hat, ist der Umsatz aufgrund einer Verschiebung in Richtung des teureren Wolfsbarsches gleichgeblieben, mit welchem sich die Kanarischen Inseln hinter Murcia als zweitgrößtes Produktionsgebiet Spaniens reihten. Der Großteil der auf dem Archipel gezüchteten Fische geht auf das Festland Spanien und ein Teil davon weiter in den Re-Export nach Frankreich, Italien und Portugal. Nur 15 Prozent verblieben auf dem hiesigen Markt.
Inzwischen haben sich die Produzenten und Distributoren bzw. Vermarktungsunternehmen konsolidiert. Es existieren 12 Produzenten, 5 Vermarktungsfirmen, 11 Meeresfarmen und 2 Zuchtbecken an Land (Zucht von weißen Krabben - Langostino blanco - in der Gemeinde Ingenio) - Details - siehe Skizze unten.
Potenziale für die Kanaren?
Der Archipel verfügt gemäß Studie von CETECEA über ein differenziertes Potenzial, um sich auf nationaler Ebene als ein wichtiger Akteur zu etablieren. Es existieren ideale Produktionsbedingungen und vielfältige Expansionsmöglichkeiten für kontinuierliches Wachstum. In diesem gemäßigten Gewässer sind kürzere Produktionszyklen möglich. Ergo: 3 bis 6 Monate kürzer als jene im Mittelmeerraum.
Der Großteil der auf den Kanarischen Inseln gezüchteten Arten werden in im Meer schwimmenden Becken gehalten. Neue Spezies, wie z. B. Tintenfisch, Bernsteinmakrele und Stöcker, befinden sich erst in der Anfangsphase.
• Die Vermarktung erfolgt hauptsächlich über Groß- und Supermärkte und den traditionellen Fischhandelsgeschäften. Der Verkauf über Hotels, Restaurants und Catering steigt.
• Ergänzende Aktivitäten: Dazu zählen alle Nebentätigkeiten, die die Wertschöpfungskette vervollständigen und sich indirekt auf den Sektor auswirken, wie z. B.: technische Ausrüstung, Zubehör, Gesundheitsdienste, Verpackung, Logistik, Transport usw.
• Die autorisierte Menge wurde 2021 auf 10.751 Tonnen erhöht.
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Siehe auch
Blaue Wirtschaft (Teil 2): Aquakultur - die globale Situation
Blaue Wirtschaft (Teil 2): Aquafarming - Das Grundprinzip
Blaue Wirtschaft (Teil 2): Aquakultur - Spanien starker Player
Pionier in Aquakultur: Aquanaria - Wolfsbarsch für Feinschmecker