Viva Canarias Online 14.04.2020 | 19.34 h MEZ-1 | Die Kanarischen Inseln könnten aufgrund der erfreulichen Entwicklung der Fallzahlen bald zum Piloten für die Rückführung zur Normalität in Spanien werden. (siehe auch Coronavirus Kanaren als Pilot für Lockerungsmaßnahmen in Spanien schon ab nächste Woche )
Erfreulicherweise steigt die Zahl der Neuinfizierten auf den Kanarischen Inseln kaum an. Konkret sind weitere 26 Personen identifiziert worden und die Fallzahl liegt auf dem Archipel bei nunmehr 1.958 Personen, davon sind 1.273 aktiv (65,17 %).
Auf den ersten Blick betrachtet ist die Zahl der aktiven Fälle zwar ein wenig höher als die Tage zuvor, aber man muss den vergleichsweise langen Krankheitsverlauf von COVID-19 berücksichtigen. Dadurch kommt es zu einer zeitlichen Verzögerung in den Statistiken.
Genesen sind knapp ein Drittel, konkret 589 Personen. Die Zahl der Toten ist um sechs weitere auf 102 gestiegen.
Hospitalisiert sind 771 COVID-19 Erkrankte, wobei akumuliert 416 Patienten aus dem Gesundheitsbereich stammen. Das entspricht etwa 1,3 % der 30.000 verfügbaren Ressourcen im Gesundheitsbereich - laut Pressestatement der Kanarenregierung vom 4. April 2020.
Einen schweren Krankheitsverlauf haben 147, die also eine intensivmedizinische Betreuung (UCI**) bedürfen. Insgesamt ist derzeit etwa die Hälfte der verfügbaren UCI Kapazitäten auf dem Archipel ausgeschöpft - siehe Coronavirus: Behandlungskapazitäten auf den Kanaren? Status Quo
Letalität
Etwa zehn Prozent mehr Frauen als Männer haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt sind auf den Kanarischen Inseln 96 Tote zu beklagen, wobei ca. 80 Prozent über 70 Jahre alt sind.
Bei der Sterberate rückt das Verhältnis Männer vs. Frauen weiter zusammen und entwickelt sich in Richtung internationale Kennzahlen, die eine ziemlich ausgewogene Rate ausweisen. Auf dem Archipel sind derzeit 60 Männer (58,82 %) und 42 Frauen (41,18 %) an oder mit COVID-19 gestorben. Allerdings ist die Mortalität aufgrund der vielen aktiven Fälle im Moment nicht aussagekräftig und darüber hinaus ist die Dunkelziffer unbekannt. Man wird nach dem Ende der Pandemie die endgültigen Zahlen bewerten müssen.
Hinweis: Am stärksten gefährdet sind Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetiker, Menschen mit Immunschwäche oder Krebs, chronischen Nieren- oder neuromuskulären Erkrankungen sowie Lungenerkrankungen. In den USA scheinen vermehrt auch jüngere Menschen daran zu sterben, vor allem wenn ein starkes Übergewicht vorherrscht.
Reporting
Quelle: Gobierno de Canarias, Stand: 13.04.2020. Die Letztveröffentlichung ist täglich jeweils um 20:00 Uhr MEZ-1. Unter Umständen sind zu diesem Zeitpunkt nicht alle Fälle näher spezifiziert. Diese sind erst am Folgetag zugeordnet. Durch diese marginalen Verzögerungen kann es rückwirkend auch zu Korrekturen kommen. Darüber hinaus wurde das Reporting geändert. Dies bedeutet, dass nicht der Ort der Meldung des Infizierten ausschlaggebend ist, sondern wo der Fall registriert wurde. Daher kam es zu Verschiebungen der Werte. In der ersten April-Woche kam es zu Anpassungen in der angewandten Reporting Logik, weshalb zu zu leichten Verschiebungen bei der Zuordnung zu den einzelnen Inseln gekommen ist.
Echtzeit Reporting - Dashboard
Am 7. April 2020 launchte das Gesundheitsministerium ein Dashboard mit Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln
Unser Glossar dazu finden Sie in: Kanaren launcht Echtzeitreporting der Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene
Mix Radio FM 101.1
Der größte Radiosender Mix Radio FM 101.1 sendet seit 30 Jahren und informiert die deutschsprachige Gemeinschaft über die aktuelle Situation auf den Kanaren. Sie können ihn auch online hören.
Mundschutz - Aufruf zur Mithilfe
Die kanarische Zivilschutzbehörde (Protección Civil) hat die Bürgerinnen und Bürger, die über eine Nähmaschine verfügen, um Mithilfe gebeten, um Mundschutz zu nähen. Sie werden die benötigten Materialien, Stoffe, Schnitte und Anleitung zur Verfügung stellen. Im Moment (Stand 30.03.2020) herrscht ein Engpass bei den Stoffen vor, doch kann man sich auf die Warteliste setzen lassen. Wer mithelfen will, kann sich unter folgender Telefonnummer melden. Tel.: 928 77 38 00
Der Zivilschutz hat am 3. April 2020 begonnen die genähten Mundschutzmasken bereits unter der Bevölkerung zu verteilen.
Notfallnummern Kanaren
Information: 900 112 061
Notfall: 112
Aufgrund der großen telefonischen Nachfragen bitten die Behörden die Notrufnummer 112 tatsächlich nur im Notfall zu wählen. Bisher gingen auf beiden Servicenummern 49.022 Anrufe ein.