Viva Canarias Online 22.04.2020 | 20:55 h MEZ-1 | Lediglich neun neue Fälle wurden auf den Kanarischen Inseln identifiziert, also um 0,43 % mehr und damit der vierte Tag in Folge, dass die Zuwachsrate unter einem Prozent liegt. Acht dieser neun Infizierungen wurden bei Personen aus dem Sanitätsbereich identifiziert. Auf einigen Inseln wurden überhaupt keine Neuinfizierungen mehr festgestellt. Aufgrund der stabilen Lage wünscht sich Kanarenpräsdient Ángel Víctor Torres eine Sonderbehandlung des Archipels und hat die Ausarbeitung eines Deeskalationsplans in Auftrag gegeben (siehe Coronavirus Maßnahmenkatalog für Deeskalation in Arbeit )
Die Fallzahl liegt aktuell bei 2.094 infiziert. Genesen sind 927 gestiegen (44%).
Hospitalisiert sind 837 Personen, wobei akumuliert 521 Patienten aus dem Gesundheitsbereich (!) stammen. Das entspricht etwa 1,73 % der 30.000 verfügbaren Ressourcen im Gesundheitsbereich - laut Pressestatement der Kanarenregierung vom 4. April 2020. ( siehe Coronavirus: Behandlungskapazitäten auf den Kanaren? Status Quo) Einen schweren Krankheitsverlauf haben 164, die also eine intensivmedizinische Betreuung (UCI**) bedürfen.
Rückführung in die "neue Normalität"
Die Kurve der Neuinfizierungen ist nun auch auf Teneriffa stark abgeflacht. Mit 1.337 Infizierten (+6) ist die Insel am meisten getroffen. Weit abgeschlagen liegt die Fallzahl auf Gran Canaria, aktuell 538 Fälle (+3). Generell sind die Hotspots der Fallzahlen in den Ballungszentren, also in den Hauptstädtenzu beobachten. Dahinter folgen die Touristenhochburgen.
Details auf Gemeindeebene kann man in dem am 4. April veröffentlichten Dashboard der Kanarenregierung jederzeit einsehen: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln
Letalität
Insgesamt sind auf den Kanarischen Inseln 121 Tote zu beklagen, wobei ca. 80 Prozent über 70 Jahre alt sind.
Auf dem Archipel sind derzeit 71 Männer (58,68 %) und 50 Frauen (41,32 %) an oder mit COVID-19 gestorben.
Hinweis: Am stärksten gefährdet sind Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetiker, Menschen mit Immunschwäche oder Krebs, chronischen Nieren- oder neuromuskulären Erkrankungen sowie Lungenerkrankungen. In den USA scheinen vermehrt auch jüngere Menschen daran zu sterben, vor allem wenn ein starkes Übergewicht vorherrscht.
Reporting
Quelle: Gobierno de Canarias, Stand: 13.04.2020. Die Letztveröffentlichung ist täglich jeweils um 20:00 Uhr MEZ-1. Unter Umständen sind zu diesem Zeitpunkt nicht alle Fälle näher spezifiziert. Diese sind erst am Folgetag zugeordnet. Durch diese marginalen Verzögerungen kann es rückwirkend auch zu Korrekturen kommen. Darüber hinaus wurde das Reporting geändert. Dies bedeutet, dass nicht der Ort der Meldung des Infizierten ausschlaggebend ist, sondern wo der Fall registriert wurde. Daher kam es zu Verschiebungen der Werte. In der ersten April-Woche kam es zu Anpassungen in der angewandten Reporting Logik, weshalb zu zu leichten Verschiebungen bei der Zuordnung zu den einzelnen Inseln gekommen ist.
Echtzeit Reporting - Dashboard
Am 7. April 2020 launchte das Gesundheitsministerium ein Dashboard mit Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene: Interaktive Karte der Kanarischen Inseln
Unser Glossar dazu finden Sie in: Kanaren launcht Echtzeitreporting der Coronavirus Fallzahlen bis auf Gemeindeebene
Mix Radio FM 101.1
Der größte Radiosender Mix Radio FM 101.1 sendet seit 30 Jahren und informiert die deutschsprachige Gemeinschaft über die aktuelle Situation auf den Kanaren. Sie können ihn auch online hören.
Mundschutz - Aufruf zur Mithilfe
Die kanarische Zivilschutzbehörde (Protección Civil) hat die Bürgerinnen und Bürger, die über eine Nähmaschine verfügen, um Mithilfe gebeten, um Mundschutz zu nähen. Sie werden die benötigten Materialien, Stoffe, Schnitte und Anleitung zur Verfügung stellen. Im Moment (Stand 30.03.2020) herrscht ein Engpass bei den Stoffen vor, doch kann man sich auf die Warteliste setzen lassen. Wer mithelfen will, kann sich unter folgender Telefonnummer melden. Tel.: 928 77 38 00
Der Zivilschutz hat am 3. April 2020 begonnen die genähten Mundschutzmasken unter der Bevölkerung zu verteilen.
Notfallnummern Kanaren
Information: 900 112 061
Notfall: 112
Aufgrund der großen telefonischen Nachfragen bitten die Behörden die Notrufnummer 112 tatsächlich nur im Notfall zu wählen. Bisher gingen auf beiden Servicenummern 49.022 Anrufe ein.