Ausgabe Nr.
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J M upload 03.10.2021, Viva Edition 180 | Print article

Tod auf den Kanaren. Was tun? Bestattungsprofi Canarias Contact SL

Es nähert sich der 1. November, ein Tag, der in der Lithurgie Allerheiligen bzw. Allerseelen gewidmet ist und an dem wir den von uns gegangenen Lieben gedenken. Viele zieht es dann an die Friedhöfe, wo sie sich den Verstorbenen nahe fühlen und in einen geistigen Dialog treten können. Auch wenn vielen Menschen dieses ernste Thema nicht behagt, so können wir den Lebenszyklus nicht ignorieren, denn wie die Geburt zählt auch der Tod zum Leben.

Wenn eine von uns geliebte Person verstirbt, dann überwältigen uns die Emotionen und klares Denken, nüchterne Entscheidungen zu fällen oder sich mit ‚banalen organisatorischen Angelegenheiten‘ auseinandersetzten zu müssen (zumindest empfinden wir das zu diesem Zeitpunkt so) überfordert uns mitunter.

Den wahren Wert einer guten Bestattungsfirma, die über das nötige Know-How und Feingefühl verfügt, um die Hinterbliebenen durch diese Zeit zu führen, ist dann unbezahlbar.

Im Ausland bzw. in Spanien gibt es einige zu berücksichtigende Unterschiede im Zusammenhang mit dem Tod, insbesondere wenn es sich bei den Verstorbenen um AusländerInnen handelt. Diesen Umstand nehme ich zum Anlass, um das Thema nochmals umfassend aufzugreifen und mithilfe eines alteingesessenen Bestattungsunternehmens unter deutscher Führung zu sprechen: Canarias Contact S.L.

Canarias Contact S.L. - Bestattungsprofi

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Las Palmas de Gran Canaria, unweit des El Corte Inglés, das von Tatjana Willhelmi (siehe Foto o. Li) in zweiter Generation geleitet wird. Gegründet wurde es bereits 1986 von ihrem Vater und sie hat somit alle Belange von der Pike auf gelernt. Mit dabei ist ihre Mitarbeiterin Fabienne (Foto o. re.), die diplomierte Übersetzerin.

Das Betätigungsfeld umfasst die Sterbefallabwicklung, von der Bestattung bis hin zu Überführungen ins Heimatland, Übersetzungen sowie die immer mehr an Bedeutung gewinnenden Bestattungsvorsorge. Canarias Contact S.L. betreut die Kanarischen Inseln und einen Teil auf dem Festland Spanien.

Bei dieser Arbeit bekommt man/frau einen völlig neuen Zugang zum Leben und misst den Wert neu, insbesondere wenn einem das beim Tod von jungen oder jüngeren Menschen vor Augen geführt wird.

Während des Corona bedingten Lockdowns hat das Unternehmen hauptsächlich Sterbefälle von deutschen Gebietsansässigen abgewickelt. Die Urnen wurden, bis die Familienangehörigen zur Bestattung anreisen konnten, bei uns aufbewahrt.

Kulturunterschiede

Es gibt jedoch eine Reihe von Themen, die sich in der spanischen und deutschen Bestattungskultur unterscheiden und die Geschäftsführerin führt aus: „Die Einheimischen sind es gewohnt, dass eine Bestattung meist sehr zügig vonstattengeht, was seinen Ursprung im Klima hat und es früher nicht möglich war, die Toten „kühl“ zu halten. Dies führt dazu, dass die örtlichen Bestatter teilweise sehr nachdrücklich für die deutschen/schweizerischen/österreichischen Verhältnisse erscheinen und manchmal sofortige Entscheidungen von den Angehörigen fordern. Für unsere Firma ist es sehr wichtig, als Kulturvermittler zu agieren und uns an die heimatlichen Gepflogenheiten anzupassen und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und Empathie vorzugehen. „Wir verstehen, dass die Angehörigen mitunter unter Schock stehen und wir möchten sie keinesfalls überrumpeln“, fügt Fabienne hinzu. Sie empfinden ihre Arbeit als sehr wichtig, da sie das Gefühl haben, in einem sehr schwierigen Moment eine echte Stütze und Hilfe zu sein.“ Öfter haben wir von Hinterbliebenen nach einiger Zeit eigens ein Dankschreiben deswegen erhalten, was uns sehr gefreut hat.“

Ein weiterer Unterschied ist die Totenwache, die in Spanien bzw. auf den Kanaren weit verbreitet ist. Zwar wird in Deutschland auch Abschied genommen, aber normalerweise für wenige Stunden, während in Spanien eine 24-stündige Totenwache üblich ist.

Nun ergreift wieder Tatjana das Wort: „Wenn der Todesfall im Urlaub passiert, wollen die betroffenen Hinterbliebenen meist so schnell wie möglich in die Heimat zurück und sie können auch beruhigt abreisen, denn wir kümmern uns um die gesamte Abwicklung. Wir übernehmen alles, wie z. B. die Kommunikation, die Koordination mit den Beherbergungsbetrieben, die Kontaktaufnahme mit den Behörden und holen alle notwendigen Dokumente ein und wickeln auch alles mit den Reiseversicherungen (ADAC, Allianz etc.) ab. Dabei halten wir engen Austausch mit dem Familienumfeld und informieren sie laufend über den Stand der Dinge, proaktiv. Wir empfangen ggfs. auch die Trauergemeinschaft, ungeachtet davon wo sie sich örtlich befinden.“

Bestattungsarten und Situationen Sterbefälle

Anm.: Wir weisen auf unsere beiden Rechtstipps als Ergänzung zum vorliegenden Bericht hin. Diese können Sie auf unserer Webseite im Internet nachlesen  (www.viva-canarias.es)

- Viva Canarias Nr. 48 vom 3.1.2014 Rechtstipp „Todesfall“

- Viva Canarias Nr. 14 vom 28.9.2012 Rechtstipp „Der Tod“

Sterbefälle

- Touristen
- Residenten
- a. Teilzeitresidenten („Überwinterer“)
- b. Vollzeitresidenten

Bestattungsarten

- Sargüberführung
- Ortsbeisetzung (Sarg)
- Einäscherung und Seebestattung
- Einäscherung und Urnenbestattung
- Einäscherung und Urnenüberführung nach Deutschland, Schweiz und Österreich
- Einäscherung und Urnenübergabe an die Hinterbliebenen

Wir erfahren, dass immer mehr Menschen ihre Angelegenheiten noch zu Lebzeiten regeln wollen. Das kann alters- oder krankheitsbedingt motiviert sein. Es spendet ihnen Trost zu wissen, wo sie zur letzten Ruhestätte gebettet werden oder was mit ihnen geschehen wird und wie die Zeremonie erfolgen soll (Redner, Musik, religiöse Messe etc.).

Der letzte Wunsch ist Höchtpersönlich

Manche wollen ihre Asche auf dem Meer oder in den Bergen verstreuen lassen oder ihre letzte Ruhestätte auf ihrer geliebten Insel  neben ihrem/r Ehepartner bzw. -partnerin finden. Manchmal wird die Asche geteilt und zwischen verschiedenen Familienzweigen verteilt. Canarias Contact S.L. versucht alle Wünsche umzusetzen, allerdings sind die Möglichkeiten auf dem Archipel etwas begrenzt, was Materialien oder die Gestaltung von Grabsteinen betrifft.

In den letzten Jahren zeigt sich bei der präferierten Bestattungsform die Einäscherung, was den günstigeren Kosten geschuldet ist, sowie dem Wunsch der Familienzusammenführung - selbst nach dem Tod.

Urnen: In Spanien bekommen die Familienangehörigen auf Wunsch die Urne mit nach Hause während in Deutschland die Asche bzw. Urne auf einem Friedhof verweilen muss. Tatjana erklärt: „Manchmal haben wir auch umgekehrte Abwicklungen von Sterbefällen indem beispielsweise ein Familienpartner unerwartet in Deutschland stirbt. In diesem Fall haben wir als Bestattungsunternehmen die Möglichkeit eine Urnenanforderung durchzuführen. und die Urne hier zu bestatten.

Wer keine Angehörigen mehr hat, die sich um die Bestattung kümmern könne, und auch keine Bestattungsvorsorge getroffen hat, könnte mitunter in einem (anonymen) Armengrab landen - ein unwürdiges und schreckliches Ende eines Lebens.

Bestattungsvorsorge

In den letzten Jahren verzeichnete Canarias Contact S.L. immer mehr Anfragen zur Bestattungsvorsorgeregelung, meist von älteren Menschen oder jenen, mit einer schweren Krankheit. Sie wollen noch zu Lebzeiten alles regeln und manche bezahlen sogar die komplette Bestattung im Voraus.

Die Motivation dahinter ist primär, den geliebten (zukünftigen) Hinterbliebenen in einer  emotional schwierigen Zeit lästige behördliche Angelegenheiten zu ersparen. Bestattungsvorsorgeregelungen werden häufig von alleinstehenden Personen und von TeilzeitresidentInnen gemacht.

Im Bestattungsunternehmen liegen die jeweiligen Vorsorgeverträge vor und im Anlassfall wird die Sterbeabwicklung gemäß den Anweisungen abgewickelt.

Kontakt

Canarias Contact S.L.
C/José Franchy Roca 5, 2. Etage 208
E-35007 Las Palmas de Gran Canaria
Tel.: (+34) 928 278 801
Mobil:  (+34) 629 516 543
assistance@canariascontact.com
www.canariascontact.com

Siehe auch

Friedhof mit Geschichte - Cementerio de Vegueta, Kulturgut in Las Palmas de Gran Canaria

Friedhof mit Geschichte in Tunte