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Epidemiologische Situation Kanaren - 7. Januar 2021, Ampelstufe 2 nun für Gran Canaria und Lanzarote

Viva Canarias Online 8.1.2021 | Die epidemiologische Situation in Spanien ist weiterhin stabil, wenngleich auf einem Hohen Niveau mit einer 7-Tage Inzidenz von durchschnittlich 156. Am schlimmsten betroffen ist die Region Valencia (7T KI von 406) vs. die Kanaren im spanienweiten Vergleich mit 69 am besten abschneiden.

Inzidenzen / Alarmstufen

Die 7- bzw. 14-Tage Inzidenzen je 100.000 Einwohner sind gemäß dem Ampelsystem zwei wesentlichen Faktoren für die Bewertung der epidemiologischen Situation und die damit ggfs. zusammenhängenden Einschränkungen. Teneriffa hat seit Ende November aufgrund der konstant hohen Werte mehr Einschränkungen als die BewohnerInnen der anderen Inseln hinzunehmen. Die täglichen Fallzahlen sind dort zwar generell gesunken, bleiben jedoch auf einem vergleichsweise hohem Niveau (7-Tage Inzidenz von 74, Status mittel/hoch). Teneriffa ist auf der höchsten Alarmstufe 3 des geltenden Deeskalationsplans eingestuft.

Auf Gran Canaria sind die täglichen Fallzahlen in der letzten Woche weiter stärker gestiegen und liegen nunmehr bei täglich über 70 identifizierten Neuinfektionen. Somit ergibt sich eine 7-Tage Inzidenz von 69 (Status: mittel/hoch). Gleiches gilt für Lanzarote, wo der Wert sogar bei 109 liegt (Status: hoch). Beide Inseln wurden von Alarmstufe 1 gestern auf 2 hochgestuft, weshalb mit 11. Januar 2021 um 0.00 Uhr weitere Einschränkungen in Kraft treten (siehe Ende des Berichts)

Fallzahlen Kanaren

Auf den Kanarischen Inseln liegen die kumulierten Fallzahlen seit Beginn der Gesundheitskrise bei 28.571, wovon 7.155 AKTIV sind, was einem Wert von 25 % entspricht. Knapp die Hälfte aller neu mit dem Coronavirus identifizierten Personen wurden auf Teneriffa registriert (46 %). Der Anteil an Neuinfektionen auf Gran Canaria ist durch die Steigerungen während der letzten 10 Tage auf 35 % angestiegen und auf Lanzarote auf 11 %.

Anm.: Seit Anfang Dezember publizieren die kanarischen Gesundheitsbehörden an Wochenenden keine Echtdaten mehr, sondern lediglich provisorische bzw. unbestätigte. Daher kann es zu Anpassungen (z. B. Minuswerte) im Reporting kommen.

438 Personen sind mit oder an der Covid-19 Erkrankung bisher gestorben (+28 Tote während der letzten Woche). Die Mortalitätsrate liegt bei 1,53 % - unter dem Durchschnittswert Spaniens von 2,8 %.

Hospitalisiert sind bereits 313 Personen, was einem Anteil von 5,31 % der verfügbaren Kapazitäten entspricht (insgesamt 5.696 Betten, Status: Mittel).

52 Covid-19 Patienten befinden sich in intensivmedizinischer Betreuung (UCI, Unidades de Cuidados Intensivos), was einem Anteil von 11,74 % der verfügbaren Kapazitäten entspricht (Status: Mittel). Davon liegen 37 auf Teneriffa, 14 auf Gran Canaria und ein Patient auf Lanzarote. (Anm.: In Madrid sind bereits über 30 % der UCI-Betten mit Covid-19 Patienten belegt).

PCR Tests

Bisher wurden 698.034 PCR-Tests durchgeführt, das entspricht einem statistischen Wert von 1.483 je 100.000 EW, also weit unter dem Durchschnitt Spaniens (2.046). Die Positivitätsrate ist wieder gestiegen und liegt nun bei 8,24 % (Status: mittel).

Impfungen

Am 27. Dezember 2020 startete auch auf den Kanarischen Inseln die komplexe Impfkampagne gegen das Coronavirus, wie in unserem epidemiologischen Bericht vom 4. Januar ausführlich berichtet. - siehe Epidemiologische Situation Kanaren - 4. Januar 2021

Kanarenpräsident Víctor Ángel Torres berichtete gestern darüber, dass bereits die Hälfte der zur Verfügung gestellten Seren gegen SARS-CoV-2 bereits ‚verimpft’ wurden. Konkret waren dies 9.623, die gemäß der festgelegten Prioritäten des ersten Impfblocks gingen, der insgesamt etwa 17.000 Personen umfasst und wovon mit Stand gestern bereits fast 60 % geimpft wurden.

Es handelt sich um vulnerable Personengruppen, wie z. B. Bewohner in Seniorenheimen, Behindertenzentren und anderer Einrichtungen. Die erste Teilimpfung dieses ersten Blocks wird voraussichtlich am 14. Januar 2021 abgeschlossen sein. Nach 21 Tagen erfolgt die erforderliche zweite Schutzimpfung. Verwendet werden die Impfstoffe von BioNTech Pfizer, die einen Schutz von über 90 Prozent bieten sollen.

Der 2. Impfblock sieht das Personal im Gesundheitswesen vor, insgesamt 32.000 Personen.

Mit Stand 7. Januar 2021 wurden folgende Impfungen in dieser Zielgruppe durchgeführt:

- Teneriffa                4.463 55 %
- Gran Canaria       3.056   46 %
- La Palma             1.050     100 %
- Lanzarote                 685     100 %
- La Gomera               190   80 %
- Fuerteventura 99   57 %
- El Hierro                     80   47 %

Impfregister geplant
Die Impfungen der restlichen Bevölkerung wird phasenweise gemäß der vom Gesundheitsministerium definierten Impfstrategie erfolgen. Zwar werden diese freiwillig sein, jedoch werden alle Personen, die sich weigern impfen zu lassen, registriert, so der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa. Die zentral gesammelten Geodaten sollen Auskunft über die Gründe der Impfverweigerungen geben.

Grippe Impfaktion

Die Grippeimpfungen erfolgen nach vorheriger Terminvereinbarung über die Rufnummern: 012
922 470 012 sowie 928 301 012.

Coronavirus-Hotline bei Symptomen: 900 112 061.

Cluster

83 Cluster wurden in der letzten Woche identifiziert, die 542 Personen betrafen und von denen 24 ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Die Cluster verteilen sich wie folgt:

- 65 Teneriffa
- 15 Gran Canaria
- 1 La Gomera
- 1 Fuerteventura
- 1 La Palma

Die 83 Cluster wurden in folgendem Umfeld registriert:
- 41 Familie (durch Weihnachtsfeiertage und alle durch nicht im gemeinsamen Haushalt lebende Familienangehörige)
- 24 Soziale Kontakte (Freunde, Bekannte)
- 13 Arbeit
- 2 Schulwesen
- 2 Gesundheitswesen
- 1 Sozialdienst

Importierte Fälle

Importierte Fälle gab es in der vergangenen Woche 16 gemäß dem spanischen Gesundheitsministerium und somit summiert sich die Zahl seit 11. Mai 2020 auf insgesamt 895. Diese beinhaltet alle importierten Fälle aus anderen Ländern (Touristen, illegale Migranten).

—> Ergo: Tourismus und illegale Migrationen haben nur sehr geringe epidemiologischen Auswirkungen.

Ampelstufe, weitere Einschränkungen

Ampelstufe 1: Fuerteventura, La Palma, El Hierro

Ampelstufe 2: Gran Canaria, Lanzarote

Ampelstufe 3: Teneriffa (bleibt)

Die epidemiologische Situation wird für jede Insel des Archipels einzeln bewertet und Gran Canaria sowie Lanzarote wurden aufgrund der 14-Tage Inzidenz von über 100 auf die Ampelstufe 2 festgelegt, was einige Einschränkungen mit sich bringt.

Auszug der Einschränkungen während der Alarmstufe 2

- Nächtliche Ausgangssperre von 23.00 bis 6.00 Uhr (an allen Tagen); Anm.: Alarmstufe 1 erst ab 24.00 Uhr bzw. in der Alarmstufe 3 bereits ab 22.00 Uhr.

- Maximal 4 nicht in einem gemeinsamen Haushalt lebende Personen dürfen sich in privaten und öffentlichen Räumlichkeiten/Plätzen treffen.

- Gastronomie: An Tischen oder Tischgruppen dürfen maximal 4 Personen sitzen. Die Sperrstunde wird generell auf 23.00 Uhr vorverlegt. Auf Terrassen und anderen Plätzen im Freien, die zum Lokal gehören, sind alle Aktivitäten untersagt, die eine Einhaltung des Sicherheitsabstands gefährden könnten oder das Tragen von Nasen-Mundschutzmasken vermeiden (z. B. Tänze, Karaoke etc.)

- Sportliche Aktivitäten: In allen Sportzentren darf Sport in Innenräumen sofern die Einhaltung von 2 m Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, nur mit höchstens 4 Personen nachgegangen werden.

Teamsport im Freien ist untersagt, auch jene Sportarten, die zu jeder Zeit die Einhaltung des Sicherheitsabstands gefährden.

- Gesundheitseinrichtungen: Besuche werden limitiert und durch das Personal der Zentren überwacht. Es wird empfohlen bei Besuchen FFP2 Masken zu tragen.

- Öffentlicher Transport: Limitierung auf 50 % des Forums. Empfohlen wird pünktlich zu kommen, damit Menschenansammlungen an den Wartezonen vermieden werden.

Mix Radio FM 101.1

Radio Sondersendung "Radio Mix mit René und Julija" jeweils freitags, von 10.00 bis 11.00 Uhr - wöchentliche Sendung zur epidemiologischen Situation auf den Kanarsichen Inseln mit Fakten und News zu Verordnungen etc. Sie können ihn auch online hören.